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Name der Kirche: |
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St. Crucis-Kirche |
Standort der Kirche: |
Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Crucis (Hl. Kreuz) mit Ausstattung, Torhaus, Einfriedung und Grabsteinen. Kirchgasse 1. |
Entstehungszeit der Kirche: |
Baugeschichte. Von dem in den Lehnsbüchern des Klosters Fulda genannten Gotteshaus sind keine baulichen Spuren überliefert. Die jetzige Kirche und das Torhaus mit Bering wurden unter Einbeziehung älterer Bauteile (Westturm) aus hiesigem, in Gipsmörtel gesetzten Muschelkalk und zum Teil Kyffhäuser-Sandstein (Bruch Rottleben) im 15. bzw. frühen 16. Jahrhundert errichtet. Ein vermuteter unterirdischer „Mönchsgang“ zwischen Chorraum und Torhaus blieb bislang ohne Nachweis. Im Jahre 1703 (siehe Inschrifttafel an der Ostseite und Jahreszahl am Südportal) wurde die Kirche tief greifend umgebaut. Hierbei hat man unter Einbeziehung älterer Bauteile, wie beispielsweise dem spätgotischen Südportal, u. a. die Umfassungsmauern der Kirche zu großen Teilen neu errichtet, die jetzige Fenster- und Eingangssituation geschaffen, den Saal mit Emporen ausgestattet und ausgemalt sowie den Turm mit einem barocken Aufsatz versehen. 1788 Wiederaufsetzung des Turmknopfes. 1833 verschiedene Reparaturarbeiten am Holzwerk, wie zum Beispiel an der Westseite der Glockenetage und am Dach. Nach 1828, 1858 und um 1900 erfolgten verschiedene Renovierungsarbeiten im Inneren (u.a. Verputz der Brettertonne) und am Äußeren (u. a. Neuverputz der Außenmauern). 1951 wurde die Wetterfahne erneuert, 1991 der Turm neu verschiefert und die Wetterfahne von 1951 durch eine neue ersetzt. Seit den 1990er Jahren verläuft der Bauunterhalt – unter Aufgabe der Nutzung des Gotteshauses – bruchstückhaft. Von 2007 bis 2009 u. a. Neuverputz der Südfassade, Ersatz des Ziegelfußbodens von 1858 durch Betonestrich und Auslagerung von Kunstgut, u. a. eines um 1500 geschnitzten, polychrom gefassten Kruzifixes und eines Opferstocks von 1598 (i).
Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014 |
Bauzustand der Kirche: |
Außenbau. Langgestreckte, vierachsige Saalkirche mit bündigem, dreiseitigem Ostabschluss unter Satteldach und einseitig, an der Südseite eingezogenem Westturm. Der im Grundriss querrechteckige Turm durch umlaufende, gekehlte Gurtgesimse in vier Geschosse gegliedert, die beiden unteren Geschosse aus großformatigen Natursteinen mit dünnen Pressfugen aus Gipsmörtel bestehend, wohl 13. Jahrhundert. Ab dem zweiten Obergeschoss die Steine kleinteilig und grob behauen. Im Erdgeschoss der Südseite ein spätgotisches Vorhangbogenfenster mit trichterförmiger Laibung nach innen. Im darüber liegenden Geschoss unter dem Gurtgesims ein Schlitzfenster, darüber ein Rechteckfenster in drei monolithischen Gewändesteinen. An allen Seiten des um 1700 aufgesetzten Glockengeschosses Rundbogenöffnungen. Die Innenschale dieser oberen, außen komplett steinsichtigen Etage aus einer Fachwerkkonstruktion mit Strebe/ Gegenstrebe bestehend. An der Westseite erst im zweiten Obergeschoss ein kleines Rund- oder Rechteckfenster; an der Nordseite hier ein Rechteckfenster, an der dem Dach des Saals zugewandten Seite zwei Rechteckfenster in Ecklage. Originell und im Kreisgebiet einzigartig die quergestellte, laternenbekrönte Haube des Turmes aufgrund ihres spitzovalen Grundrisses. An der Südseite Stundenglocke; die Wetterfahne mit Jahreszahl „1991“ und Kreuz.
Der mit einer Baunaht an den Westturm östlich anschließende Saal aus Bruchsteinmauerwerk, ehemals vollflächig verputzt. An der Nord- und Ostseite ein um 1900 aufgebrachter, jetzt größtenteils verlorener Außenputz mit einem Glattputzband auf Sohlbankhöhe; die Südseite in jüngster Zeit abweichend hiervon schlicht verputzt. Am Chor die Eckquader aus rotem Kyffhäuser-Sandstein. Das umlaufende, einfach abgeschrägte Sockelgesims zum Teil – wie am Westturm – unter dem heutigen Gelände liegend. An der Südseite spätgotisches Spitzbogenportal mit Stabwerkkreuzung, Steinmetzzeichen und einer im Scheitel nachträglich eingehauenen Jahreszahl „1703“. Im westlichen Teil der Südseite der doppelläufige Emporenaufgang auf massivem, tonnengewölbtem Unterbau mit Natursteinstufen; die Konstruktion der Überdachung und das Geländer aus Holz. Die Zugänge in den Saal und auf die Empore, axial angeordnet, mit scharrierten Kalksteingewänden; dasjenige an der Saaltür mit Fase. Die zweiflügligen Brettertüren um 2010 erneuert. Die um 1703 geschaffenen rundbogigen Fenster des Saals in rechteckiger hölzerner Balkenrahmung. Am Chor nur in der Ostseite ein spätgotisches Fenster; der ehemalige Spitzbogen nachträglich rundbogig überformt. Über dem Fenster eine rechteckige sandsteinerne Platte mit achtzeiliger lateinischer Inschrift: „AVSPICIIS DIVINIIS / PATRIAE PATRE / COMITE SCHWARZBVRGICO / ANTONIO GVNTHERO / AEDES HAEC / AD SOLIVS DEI IMMORTALIS / CVLTUM EXSTRVCTA EST / A R S MDCC III“ Am Dach über einem profilierten, hölzernen Traufgesims beidseitig vier stehende Gauben in axialer Anordnung. Innenraum. Der Saal mit zweigeschossiger hufeisenförmig angelegter Empore und ehemals blau gestrichener Brettertonne, 2011/12 erneuert. Die Brüstungsfelder zwischen kannelierten Pilastern durch 56 Leinwandbilder mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament gefüllt (drei davon jüngst entwendet); die Bilder vermutlich von verschiedenen Händen 1703 geschaffen und 1858 in Teilen, vor allem bei den Hintergründen, großzügig übermalt. Die rechteckigen Holzstützen im 19. Jahrhundert an der Nordseite im westlichen Bereich durch Eisensäulen ersetzt. Hier einst im ersten Obergeschoss eine (Patronats-)Loge, gegenüber eine „Pfarrloge“ positioniert gewesen. Der Chor von dem Kanzelaltar beherrscht; über diesem an der Brettertonne die Himmelfahrt Christi dargestellt. In der Nord- und Südseite je ein Buntglasfenster, in dem zweireihig unter einer den Heiligen Geist darstellenden Taube die Namen der damaligen Täuflinge einschließlich Geburts- und Taufdatum von 1938 bis 1952 angegeben sind. Das mit Schlackesteinen ausgelegte Erdgeschoss des Westturmes ursprünglich zum Saal mit einem großen Spitzbogen geöffnet; die Öffnung jetzt durch eine verputzte Fachwerkwand verschlossen. Die aus dem Bogen innenseitig herausstehenden Werksteine lassen vermuten, dass das Erdgeschoss gewölbt werden sollte. Die Geschosse holzbalkengedeckt. Mächtige, in Nord-Süd-Ausrichtung gespannte Eichenstämme, im ersten Obergeschoss auf einem Streichbalken und Steinkonsolen aufliegend. In der Ostwand im ersten Obergeschoss der ursprüngliche Zugang vom Saal in den Turm zu erkennen; vermutlich mit dem Einbau der Empore 1703 geschlossen; die Gewänderahmung in situ verblieben. Die Turmhaube eine Ständerkonstruktion mit Schweifbohlen auf spitzovalem Grundriss, die Grundbalkenlage mit nord-süd-gespanntem Mittellängsbalken und ährenförmig angeordneten Stichbalken. Ausstattung. Der von 1706 bis 1709 geschaffene Kanzelaltar Johann Christoph Meil aus Arnstadt zugeschrieben, mit zeittypisch stark plastischem Schnitzwerk, bestehend aus Festons, Akanthusblättern sowie Rosenblüten und Weinlaub, auch in den kassettenartigen Brüstungsfeldern des Kanzelkorbs. An dessen Ecken die auf Postamenten stehenden Figuren der vier Evangelisten. In der Mitte der Gebälkzone ein flacher Schalldeckel mit bekrönendem Schnitzwerk und zwei Engelsfiguren (eine dritte verloren gegangen), darüber ein gesprengter Dreiecksgiebel. Die vor den beiden seitlichen Pilastern gestandenen Figuren des Moses und Christus mit Weltkugel derzeit ausgelagert. Unter dem Kanzelkorb ein das letzte Abendmahl darstellendes Ölgemälde eingefügt. Die Mensa des mittelalterlichen Blockaltars von ungewöhnlicher Größe, in der Rückseite des Stipes eine Spitzbogenöffnung in einer Gewänderahmung aus unterschiedlichen Materialien (Muschelkalk, Sandstein helle und rote Varietät) sowie eine überwölbte Nische aus Vollziegeln im Klosterformat, angeblich der Zugang in den unterirdischen „Mönchsgang“. Vor dem Stipes eine jetzt als Altarstufe genutzte mittelalterliche Grabplatte mit Ritzzeichnung (Johanniterkreuz mit langem unterem Balken), wohl aus dem 14. Jahrhundert. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014 |
Orgel: |
Die Orgel ein Werk von Wiegand Helfenbein (Gotha) aus dem Jahr 1913, 1934 repariert, derzeit ausgelagert. Holzsichtiger Prospekt in Neurenaissanceformen. Im ersten Obergeschoss des Turmes ein Vortragekreuz, im zweiten die Turmuhr, 1927 von der Firma Weule (Bockenem) gefertigt. Im dritten Obergeschoss dreijochiger Holzglockenstuhl mit überkreuzten Andreaskreuzen zur Queraussteifung. Drei, inschriftlich auf 1921 datierte EisMit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014 |
Weitere kirchliche Gebäude: |
Torhaus. Das auch als Seierturm bezeichnete, nur wenige Meter südöstlich der Kirche stehende dreigeschossige Torhaus um 1500 errichtet. An seiner Außenseite bündig mit dem Bering. Der aus mit Hieb bearbeiteten Kalksteinquadern gesetzte Rundbogen der Torfahrt auf Schmiegenkämpfern ruhend; das Mauerwerk aus Bruchsteinen, vornehmlich Muschelkalk, gesetzt in Gipsmörtel. Der Raum im Obergeschoss ehemals durch eine Rechtecköffnung in der Südwand und eine dort befindliche steile Treppe erschlossen. Als weitere Öffnung im massiven Oberteil ansonsten nur ein Schlitzfenster in der Ostwand gegeben. Das mit einer Deckleistenschalung verkleidete zweite Obergeschoss mäßig auskragend; die Ecken durch geschnitzte Bretter betont. Auf dem Walmdach ein sechseckiger massiver, im oberen Teil holzverschalter Aufsatz mit Laterne, kleinem Spitzhelm, Wetterfahne von 1821 (i) mit filigraner zeittypischer Ornamentik. Der gemauerte Bogen der südlich angrenzenden Kirchhofpforte abgegangen.
An das Torhaus beidseitig eine aus Bruchsteinen errichtete Ringmauer anschließend. Die etwa 1,20 m starke Mauer ursprünglich höher und wohl mit Wehrgang ausgestattet. Die Außenseite des Mauerringes fragmentarisch mit Verputz unterschiedlicher Bauzeit, derjenige mit Ritzfugung wohl um 1900 aufgebracht. An der Südseite ein zusätzlicher Zugang in den Kirchhof. Nach Norden die vormalige Linienführung des Beringes nicht exakt definiert. Hier Reste eines Wallgrabens erkennbar. Im südlichen Teil des Kirchhofes eine Vielzahl beachtlicher Grabsteine, vorwiegend des 19. Jahrhundert, in spätklassizistischen oder neugotischen Formen, zumeist aus Sandstein geschlagen, mit figürlichem und ornamentalem Schmuck. Am Zugang vom Torhaus zwei, auf Muschelkalksteinblöcken positionierte große eiserne Kreuze für den Pfarrer J. Ch. K. Herbig (31.1.1793-18.1.1875) und seine Ehefrau Henriette Herbig, geb. Schütze (12.12.1797-14.12.1860). An der Westseite ein solitäres, als Wandgrabmal gestaltetes Familienbegräbnis der Familie Hatzius. Weiterhin zwei ähnlich gestaltete barocke Grabsteine, für Christofel Schwartz (162[?]-1678) und für Hans Christoffel Hauwe (?) (1651-1669). Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014 |
Pfarrerin: |
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Theresa Hauser |
Gemeindepädagogin: |
Melanie Hamann |
Gemeindemitarbeiterin: |
Peggy Hillig |
Prädikanten: |
Dietmar Neuland |
Kantoren (nebenamtlich): |
Volker Rödiger,Wilfried Rohleder, Annette Krüger, Pascal Ludwig und Lukas Klöppel |