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Name der Kirche: |
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Gumbertus (Nikolaus) Kirche |
Standort der Kirche: |
Evangelisch-lutherische Stadtkirche St. Gumberti mit Ausstattung, Kirchhof mit Gefallenendenkmal und Einfriedung sowie Friedhof mit Friedhofskapelle. Plan 9. |
Entstehungszeit der Kirche: |
Die Kirche befindet sich am südöstlichen Ortsrand auf dem aufgelassenen Kirchhof.
Baugeschichte. Die im Kern wohl romanische Kirche wird erstmals im Jahre 1207 im Zusammenhang mit der Nennung von drei Altären, dem Hochaltar, dem Sankt-Gehilfen-Altar und dem Unser-Lieben-Frauen-Altar, erwähnt. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erfolgte der Umbau zur gotischen Basilika. Der Turmschaft wurde wohl nach 1369/70 (dendrochronologisch datiert) aufgeführt, der Bau der Seitenschiffwände vermutlich zeitgleich begonnen, zeitnah auch der Chorraum verändert und nach 1377/78 (dendrochronologisch datiert) mit einer Holztonnenkonstruktion überdeckt. Nach 1388/89 hat man eine im Scheitel um 1 m niedrigere Holztonne über dem Langhaus aufgerichtet, später, wohl unter Zusetzung der Obergadenfenster, die Seitenschiffe erhöht. Hinweise auf die Umbauten geben mehrere Inschriften bzw. Jahreszahlen: „1507“ im Putz am mittleren Pfeiler der Westwand auf der Empore, „1595“ im Putz an einem der Obergadenfenster auf der Nordseite und „1649“ im Putz im Bereich der südlichen Empore der Südseite. Der Zeitpunkt des spitzbogigen Arkadenabschlusses ist ungewiss. Ein erstes, in Fachwerk ausgeführtes Glockengeschoss wurde wohl 1662 aufgesetzt, die Ausfachung 1663 vorgenommen. Der Innenraum wurde im 17. Jahrhundert umfassend, u.a. durch den Einbau der Emporen und des herrschaftlichen Amtsstands im nordöstlichen Seitenschiffjoch, verändert. Der Orgelneubau auf einem zweiten westlichen Emporengeschoss erfolgte 1673, der Einbau einer neuen Kanzel 1675, die Instandsetzung des Kirchendaches 1691, die Erneuerung der Fenster 1723. Das Mittelschiff wurde, anscheinend zusammen mit dem Chor, 1778 mit einer Holztonne überwölbt und sogleich das Dach mit vier Fenstergauben versehen; gleichzeitig hat man die inneren Fenstergewände in den Seitenschiffwänden konisch erweitert und den die Kirchenwände überragenden herrschaftlichen Amtsstands abgebrochen und neu errichtet. 1817 wurde das Kirchendach neu gedeckt. 1824 erfolgten das Weißen der Innenwände und der blaue Anstrich des „Himmels“, nach 1840 der Umbau und die partielle Verschieferung des Glockengeschosses, die Bekrönung des Turms mit einem von vier Filialen flankierten, mit einem Umgang versehenen Spitzhelm. Dachkonstruktion, Glockenstuhl, Glocken und Orgel wurden 1863 durch Regenwasser beschädigt; es folgten Ausbesserung von Rissen in der Ostwand und deren Neigung zur Nordseite, später der Ersatz der Balken über dem Altar und die Sicherung durch Zuganker. Die nördliche Seitenschiffmauer wurde nach Einsturz zu zwei Dritteln neu aufgeführt. 1865 hat man den Glockenstuhl erneuert. Die Neugestaltung der Chorpolygonfenster mit Glasmalerien fand 1897 und 1907 statt. 1900 wurde der Chorfußboden geringfügig erhöht und mit einem Belag aus weißen und schwarzen Tonplatten im Rautenmuster unter Verschluss einer Falltür zur Gruft derer von Niebecker versehen. Umfassende Erneuerungs- und Reparaturarbeiten erfolgten 1929 am Kirchendach und 1931 am Turm, hierzu gehörten u. a. die Verschieferung des Glockengeschosses und der Einzug der Wand zwischen Kirche und Turm. Bei der Innenrenovierung im Jahre 1929 wurde die Holztonne über dem Mittelschiff nach einem Entwurf von Franz Markau, Erfurt (1881-1968) bemalt, weiterhin die bis dahin nach innen geschweifte Orgelempore mit Bogen in Richtung Mittelschiff um- und Altarraum sowie Kanzel im Zeitgeschmack neugestaltet. Gleichzeitig wurden die mit Holzgittern versehenen Kirchenstühle aus dem Altarraum und die Familienstühle aus dem nördlichen Seitenschiff entfernt. Gleichzeitig hat man die Höhe des herrschaftlichen Amtsstandes an die der anderen Wände und Öffnung angeglichen und die bis dahin zugesetzten, zweibahnigen Maßwerköffnung an der Ostseite des nördlichen Seitenschiffs mit einer Bleiverglasung versehen. Angeblich sollen seinerzeit auch die Fundamente des Turms durch Beton verstärkt worden sein. Bei der Neueindeckung des Turms 1973/74 wurden die Türmchen und der Umgang entfernt. 1995/96 Sanierung des Fachwerkes der Glockenstube und des Turmdaches, Neuvergoldung des Turmknopfs und der Gaubenknöpfe, 1998 Sanierung des Kirchendaches unter Rückbau des Schleppdachs über dem südlichen Seitenschiff auf die Höhe des nördlichen Seitenschiffdachs. Untersuchungen der Reste der Innenausmalung und der farbigen Glasfenster 2006. Seit 2007 Restaurierung der Fenster. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014 |
Bauzustand der Kirche: |
Außenbau. Im Kern vermutlich auf das frühe 13. Jahrhundert zurückgehende, dreischiffige Anlage mit lang gestrecktem Langhaus, eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor und breitem, querrechteckigem, in das westliche Joch des Mittelschiffs eingestelltem Westturm. Am Außenbau die Glieder der Anlage klar ablesbar. Langhaus und Chor ohne Verzahnung ihrer Wände mit deutlicher Baunaht aneinandergefügt. Die Wände aus hammerrechtem Mauerwerk unter flächigen Putzresten mit beinahe umlaufendem, aber in unterschiedlicher Höhe ausgebildetem Sockel mit einfacher Schräge, die Gebäudekanten mit kräftigen Eckquadern verstärkt. An der sorgfältig und gleichmäßig gemauerten Westwand deutlich die Spuren der nachträglichen Erhöhungen der Seitenschiffe sichtbar, die ursprüngliche Höhe des nördlichen Seitenschiffs an einem Gesims in sechs Metern Höhe, eine geringe weitere Erhöhung am Mauerwerk unterhalb beider Ortgänge ablesbar. Der wuchtige Turmschaft mit leichtem Absatz und seitlichen, von Eckquadern betonten Nähten aus dem Giebel der Westwand erwachsend, vom Dach des Langhauses eingefasst. Die Westwand bis auf ein schmales Rechteckfenster im Norden des ersten Obergeschosses öffnungslos. Im unteren südlichen Bereich das Epitaph für den Pfarrer Bachrodt (siehe Kirchhof). Knapp unterhalb des gekehlten Kranzgesimses ein schmales, spitzbogiges, vormals als Schallluke dienendes Zwillingsfenster in steinernem, mit Fase versehenem Gewände. in Nord- und Ostwand jeweils nur ein Schlitzfenster in der Mittelachse. Das Glockengeschoss über dem Schaft etwas eingezogen, der Anschluss an umlaufend mit leichter Neigung ausgeführt, das Fachwerk in Altdeutscher Deckung verschiefert. Der Abschluss unter dem Spitzhelm mit einem breiten, hölzernen Gesimskasten. Die Schalluken in den Achsen mit hohen, hölzernen Verkleidungen, diese mit einem, mit Vierpass verzierten, spitzen Bogenfeld gotische Fensterformen nachahmend, sowie hölzernen Läden. Vier der acht Flächen des Spitzhelms mit einer, mit goldenen Knöpfen bekrönten, stehenden Gaube. Der vergoldete Turmknopf eine Wetterfahne mit der Darstellung des Hl. Gumbert und der Jahreszahl „1996“ tragend.
Die Seitenschiffwände unregelmäßig durchgliedert, die Öffnungen nicht mit der inneren Ordnung des Baus korrespondierend. Der Zugang über zwei spitzbogige, mit umlaufendem Birnstab versehene Portale in der südlichen Seitenschiffwand. Diese wohl im 17. Jahrhundert, einem sich über die gesamte Länge abzeichnenden Absatz entsprechend, um etwa 2 m aufgestockt und vermutlich unter partieller Zusetzung kleinerer, gotischer Öffnungen mit vier hohen spitzbogigen Fenster versehen. Erhalten geblieben zwei Lanzettfenster im östlichen Bereich, das östliche der Sakristei zuzuordnen. Das östliche der neueren, spitzbogigen Fenster über dem westlichen Lanzettfenster ansetzend. Eine rechteckige, den Raum über der Sakristei vormals belichtende Öffnung vermauert. Die hohen spitzbogigen Fenster in steinernen Gewänden mit einfacher Fase, zum Teil noch mit farbigen Antikglasscheiben von 1929, das zweite von Westen mit etwas älteren Butzenscheiben. Die Zugänge durch aufgedoppelte Brettertüren mit diagonal angeordneten profilierten Brettern und Beschläge mit floralen Motiven geschlossen. Auch in der Ostwand des südlichen Seitenschiffs ein der Sakristei zugeordnetes Lanzettfenster und ein rechteckiges Fenster im Giebelfeld erhalten. An einer, um einige Zentimeter zurückspringende Baunaht in der östlichen Nordwand der Übergang vom älteren zum 1863 neu aufgeführten Mauerwerk ablesbar. In dieses bündig zwei hohe, spitzbogige, 1929 ebenfalls mit farbigen Antikgläser versehene Fenster eingebracht. In der Ostwand des nördlichen Seitenschiffs ein zweibahniges Maßwerkfenster mit Dreiblatt im Bogenfeld und Kleeblattbögen als Abschluss der Bahnen. Ein Absatz im Giebelbereich wohl an den 1929 erfolgten Rückbau der Wände des herrschaftlichen Amtstuhls erinnernd. Das Dach mit jeweils zwei stehenden Gauben versehen. Die Wände des Chorpolygons mit Rissen. Jeweils ein hohes, schmales, spitzbogiges, wohl ursprünglich durch Maßwerk gegliedertes Fenster mit schrägem Gewände. Die drei wieder hergestellten Bleiglasfenster durch eine äußere feste Verglasung geschützt. In der südlichen Chorlängswand ein spitzbogiges, zweibahniges Maßwerkfenster ohne Mittelrippe. Die Bahnen mit Kleeblattbögen schließend, der Bogen mit einem Vierpass. In der nördlichen Chorlängswand ein kleines schmales Fenster mit Kleeblattbogen und gekehltem Gewände. Innenraum. Mittelschiff und Chor mit einer gemeinsamen Holztonne überwölbt. Die Seitenschiffe durch jeweils drei breite Arkaden mit flachen Spitzbögen zwischen Rechteckpfeilern ausgeschieden. Die Rechteckpfeiler bis zur Höhe der Kämpferprofile und die quadratischen Basen dem romanischen Vorgängerbau zuzuordnen, eine sich durch zwei Rundbögen zum Langhaus öffnende Westempore anzunehmen. Seitenschiffe und Turm mit einer schlichten, eingeschossigen umlaufenden Empore versehen, diese bündig mit den zum Mittelschiff gewandten Pfeilerflächen abschließend. Im Westen eine zweite, sich auf die Tiefe der westlichen Arkaden beschränkende Empore mit der Orgel. Das südliche Seitenschiff im Osten um ein Joch, das Sakristei und einen über ihr eingebrachten Kirchestuhl aufnimmt, länger als das nördliche. Die Seitenschiffe mit flachen, vom Dach angeschnittenen Decken. Das Langhaus mit großformatigen Natursteinplatten ausgelegt. Der Chor mit hohen spitzbogigen Fenstern sehr schlicht, der Boden um zwei Stufen höher als der des Mittelschiffs, von dem von 1929 stammenden Gestühl sowie zugehörigem Paneel umlaufen. Die südliche Chorwand im oberen Bereich von einem breiten Rundbogen durchbrochen. Der schwarz-weiße Fliesenbelag des Fußbodens von 1900. Emporen. Wohl 1929 anstelle einer älteren Konstruktion eingefügt, auf Konsolsteinen lagernd. Diese an den südlichen Pfeilern viertelkreisförmig ausgearbeitet, an den nördlichen unprofiliert und wohl erst im späten 16. oder frühen 17. Jahrhundert angebracht. Die Brüstungen einfach, in je drei Felder geteilt. Die Lage des herrschaftlichen Amtsstands im nordöstlichen Arkadenbogen durch ein aufgemaltes Wappen des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen auf dem mittleren Brüstungsfeld markiert. Der Gemeinderatsstuhl unter dem südöstlichen Arkadenbogen durch ein Wappen mit einer Darstellung des Hl. Gumpert im mittleren Brüstungsfeld gekennzeichnet. Die Fußböden einfach gedielt. Die Orgelempore mit Balustrade, in der Achse von zwei hölzernen Säulen gestützt. Die filigran ausgearbeitet östliche durch Knickbeanspruchung verformt. Kirchenstühle. Ebenerdig, im östlichen Teil des Arkadenbogens an die Chorlängswand anschließend, vormals der Ende des 19. Jahrhunderts eingearbeitete Röse’sche Stuhl des Bürgermeisters und Amtsmanns Bruno Röse, sich zum Mittelschiff durch drei von schmalen Säulchen getrennte Kleeblattbögen mit leicht spitzen Abschlüssen öffnend. Über der Sakristei der nach einer Clingener Familie benannte Schütze-Leisner’sche Stuhl mit der als Verlängerung der Arkaden wirkenden, breiten Rundbogenöffnung in den Chor. Westlich anschließend der Gemeinderatsstuhl. Zwischen beiden die unten die Sakristei begrenzende westliche Wand, halbhoch, ergänzt durch eine hölzerne Trennwand mit in drei Felder gegliederter, mit Pilastern und Diamantquadern verzierter Brüstung und Gitterwerk. Das Bodenniveau der östlichen Loge über der Sakristei etwas höher. Unter dem Rechteckfenster in der Ostwand eine Wandnische. Der Bogen in den Chor mit einer entsprechend der Trennwand gestalteten, in vier Felder geteilten hölzernen Brüstung versehen. Kichenbänke. Aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammend, mehrfach überarbeitet, in Blöcken in Langhaus und Seitenschiffe eingestellt. Im Block des nördlichen Seitenschiffs am westlichen Pfeiler noch ein barockes Türchen. Auf der westlichen Empore das schlicht verzierte, barocke Gestühl erhalten. Farbfassung. Im Chor an der Nordwand eine rotfarbene Rankenmalerei einer früheren Ausmalung; an der Südwand oberhalb der Kanzelbrüstung Reste einer anscheinend spätgotischen Ausmalung erhalten. Im Kirchenschiff fast alle Arkadenbögen mit Resten einer kräftig rötlich bis gelblich-ockerfarbenen, weißen und teilweise auch schwarzen Ausmalung mit dem Motiv der Diamantquaderung, deutlich vor allem auf der nördlichen Empore und an den Bögen im Turm. Im Bereich der südlichen Empore ein in Grisaille ausgeführtes Akanthusband freigelegt. Die Brettertonne mit einer Himmelsdarstellung, im Chor mit Darstellung des Auferstandenen. Glasmalereien. Die Bleiglasfenster des Chorpolygons von Wilhelm Franke, Naumburg, in zwei Etappen gefertigt. Das Chorscheitelfenster mit einer lebensgroßen Christusfigur von 1897, das nordöstliche mit der Figur des Apostel Paulus und das südöstliche mit der des Apostels Johannes von 1907. Die Glasmalereien im stark angewitterten Maßwerkfensterfragment der südlichen Längswand mit einer Darstellung des kreuztragenden Christus und das zweibahnigen Maßwerkfenster in der Ostwand des nördlichen Seitenschiffs mit Darstellung von vier Arbeitern auf dem Felde aus der Werkstatt von Ernst Kraus (Weimar) von 1929 nach einem Entwurf von Paul Birr. Die farbige Verglasung des schmalen Fensters in der nördlichen Chorlängswand mit Erntegaben und Weinstock ebenfalls von 1929. Sakristei. In östlicher Verlängerung des südlichen Seitenschiffs, über beinahe quadratischem Grundriss, anscheinend nachträglich mit einer nordsüdlich ausgerichteten Steintonne überwölbt. Ein schmaler, spitzbogiger Zugang in der südlichen Chorlängswand, östlich nahe der Kanzeltreppe, ein rechteckiger Zugang in der östlichen Wand des südlichen Seitenschiffs. Einfach gedielt. Turm. Über den Pfeilern des westlichen Mittelschiffjochs errichtet; die Ostseite zum Kirchenschiff hin ehemals durch zwei, etwas unterhalb der Scheitel der seitlichen Arkaden schließenden Bögen geöffnet, jetzt zugesetzt. Das Innere in fünf Geschosse gegliedert, die Deckenbalken auf Streichbalken gelagert. Alle Pfeiler mit kräftig profilierten Basen und profilierten Kämpfern versehen. Das untere Turmgeschoss räumlich mit dem westlichen Seitenschiffjochen zusammengefasst, die Wände roh belassen, der Fußboden mit Riffelestrich versehen. Vom ersten Turmgeschoss aus Zugang auf die Emporen, eine weitere Treppe auf die Orgelempore führend. Im zweiten Obergeschoss zum Dachraum der Seitenschiffe hin sich öffnende gotische Lanzettfenster; das nördliche mit spitzem Bogen, das südliche mit einem Kleeblattbogen schließend. Süd- und Nordwand im dritten Obergeschoss durch ein Schlitzfenster, die Westwand durch das spitzbogige Zwillingsfenster, die Ostwand durch einen korbbogigen Zugang in den Dachstuhl des Langhauses geöffnet. Das Fachwerk der Glockenstube erneuert und mit Lochziegeln ausgefacht. Ausstattung. Altar. Schlichter Blockaltar mit Kniebänken. Kanzel. An der südlichen Chorlängswand, mit achtkantigem Kanzelkorb auf schlanker achtkantiger Säule und schmalem hölzernem Aufstieg von Osten, 1929 umgestaltet, aber mit Resten älterer Anstriche und Verzierungen. Taufstein. Romanisch, mit hölzerner Abdeckung aus dem 19. Jahrhundert, im Nordwesten des Chores, etwas aus der Achse gerückt, aufgestellt. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014 |
Orgel: |
Orgel. Mit schlichtem, weiß gefassten Prospekt in Neurenaissanceformen ein Werk von Albin Hickmann (Dachwig) aus dem Jahr 1892. Glocken. In dreijochigem Glockenstuhl mit gekröpften Stahljochen drei Eisenhartgussglocken, 1920 in Apolda von Schilling & Söhne gegossen.
Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014 |
Weitere kirchliche Gebäude: |
Kirchhof. Die Kirche umschließend, im Süden an das Pfarrhaus mit Hof und Garten und im Nordwesten an die ehemalige Knabenschule und ihren Garten grenzend, zum Plan im Nordwesten offen. Bis 1860 als Friedhof dienend, zuzeiten als „überfüllt“ und in großer Unordnung beschrieben.1865 Durchbruch der Stadtmauer nach Osten. Das Gefallenendenkmal von 1921 aus Tuffstein der Brüche im Unterflattig mit einem eisernen Geländer südlich der Kirche sowie einige 1929 wieder aufgestellte, aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammende Grabsteine, so des Pfarrers Gröger von 1832, das Sandsteingrabmal des Mühlenbesitzers Röse und ein kleineres Grabmal aus Sandstein mit zwei Frauen und einem Engel im Westen.
Im unteren südlichen Bereich der Westwand das Epitaph für den Pfarrer Bachrodt von Christian Johann Biedermann (vor 1694-nach 1740). Über einer gewölbten Platte mit einem kurzen Lebenslauf des Verstorbenen ein waagerechter Aufsatz mit den Reliefs seiner drei Frauen in Lorbeerrahmen. Von den beiden seitlichen rahmenden Öllampen nur eine erhalten. Darüber ein vollständig mit figürlichen und ornamentalen Reliefdarstellungen geschmückter Obelisk mit einer bekrönenden, eine weibliche Allegorie mit Buch tragenden Kugel. Am Fuße des Obelisken das Brustbild von Bachrodt, von einem, Palmzweig und Krone des Lebens bringenden Engel umschwebt. Den Obelisken flankierend zwei selbstvergessene Kinderengel. Der Weg zum Pfarrhof mit kleinteiliger Pflasterung versehen. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014 |
Pfarrerin: |
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Theresa Hauser |
Gemeindepädagogin: |
Melanie Hamann |
Gemeindemitarbeiterin: |
Peggy Hillig |
Prädikanten: |
Dietmar Neuland |
Kantoren (nebenamtlich): |
Volker Rödiger,Wilfried Rohleder, Annette Krüger, Pascal Ludwig und Lukas Klöppel |