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Kirche Außenansicht: |
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Kirche Innenansicht: |
Gemeindebrief Dezember bis Februar 2025 (*.pdf-Datei, 10 MB) (eingestellt am 19.12.2024) |
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Homepage: |
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http://www.suptur-bad-frankenhausen.de/kirchenkreis/pfarrbereiche-und-kirchengemeinden//pfarrbereich-kyffhaeuserland/rottleben/ |
Sprechzeiten Pfarrer/in: |
nach telefonischer Vereinbarung |
Büro: |
Vikariestraße 1, 99707 Kyffhäuserland OT Bendeleben |
Telefon: |
034671 - 62587 |
E-Mail: |
kyffhaeuserland@suptur-bad-frankenhausen.de |
Öffnungszeiten Gemeindebüro: |
Mittwochs von 8:00 Uhr bis 12:00 Uhr |
Name der Kirche: |
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St. Johannis Baptist-Kirche |
Standort der Kirche: |
Barbarossastraße 4
99707 Kyffhäuserland OT Rottleben Die 1319 erstmals urkundlich erwähnte Kirche liegt im Ortskern, auf dem ummauerten Kirchhof. |
Entstehungszeit der Kirche: |
Von einer romanischen Chorturmkirche des 12. Jahrhunderts ist im heutigen Bestand der Saal und der Chorturm überliefert; eine aufgrund der Befunde anzunehmende Apsis wurde laut Müldener nach 1583, laut Pastor Bloss in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert durch den jetzigen östlichen Anbau ersetzt. Die Jahreszahl „1519“ an einem sekundär versetzten Bogenstein im Inneren verweist ebenso wie spätgotische Gewändeteile an der Saal-Südseite auf damals stattgehabte Baumaßnahmen. Das Kehlbalkendach auf dem Saalbau datiert auf 1513/14 (d, Winterfällung). Das jetzige Turmdach ist einer dendrochronologischen Untersuchung zufolge aus im Winter 1522/23 gefällten Hölzern gezimmert. Im 16./17. Jahrhundert erfolgten verschiedene Änderungen, namentlich an den Eingängen und Fenstern. 1741 hat man neue Emporen eingebaut, den Triumph- und den Chorbogen erhöht, die Portale und Fenster an Saal und Chor erneuert, den Kanzelaltar, wohl unter Einbau einer älteren Kanzel, errichtet. 1798 wurde der Jahreszahl an der Wetterfahne zufolge die Turmkugel erneuert, 1827 die hölzerne Tonnendecke des Saales neu verputzt, 1874 wurde der Jahreszahl auf einer Putzmarke an der Turmnordseite das Glockengeschoss repariert. 1945 kam es infolge von Beschuss zu Schäden am Turm, am Kirchendach und zur Zerstörung der Orgel. Eine ohne Beratung durch das Denkmalamt um 1965 umgesetzte Erneuerung hat den Bestand tiefgreifend verändert. Seinerzeit entfernte man die Emporen und Patronatslogen im Kirchenschiff mit Ausnahme der an der Westseite befindlichen Orgelempore, unter die ein Gemeinderaum eingefügt wurde, erhöhte das Fußbodenniveau um etwa 80 cm, zerstörte den alten Altar und schuf einen steinernen Tischaltar, weißte das Innere schlicht, beseitigte die Emporentreppe an der Nordseite und die Sakristei an der Turm-Nordseite, mauerte den Westgiebel neu auf und gestaltete auch den Westeingang mit Portal und Freitreppe neu. Ebenso wurde der Ostgiebel repariert und das an der Ostseite befindliche barocke Portalgewände entfernt und durch ein schlichtes modernes ausgetauscht.
Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014 |
Bauzustand der Kirche: |
Baubeschreibung. Saalbau mit eingezogenem Chorturm und östlichem Sakristeianbau. Unverputztes geschichtetes Haustein- und Quadermauerwerk aus rötlichem Sandstein. Der Saal an beiden Langseiten jeweils mit zwei Rechteckfenstern in barocken profilierten Steingewänden, das Eingangsportal an der Westseite mit schlichtem Gewände von 1965, der Giebel darüber verputzt. An der Südseite zwischen beiden Fenstern ein zugesetztes spätgotisches Portal, sein fragmentarisch erhaltenes Gewände mit Überstäbung im Scheitel. Im östlichen Abschnitt ein nachträglich eingefügtes, jetzt gleichfalls vermauertes Fenster mit schwach zugespitztem Bogen, wohl gleichfalls spätgotisch. An der Nordseite zwischen den Fenster ein romanisches Rundbogenportals, das Gewände im rechten Teil vom westlichen Fenster gestört. Das östliche Fenster ehemals Eingangsportal zur Empore, nach Abtragung der Treppe nach unten verlängert. Verschiefertes Satteldach mit je einer Gaube über dem westlichen Teil..
Der Chorturm im Grundriss schwach querrechteckig. Im Erdgeschoss an beiden Schmalseiten je ein hohes Rechteckfenster in schlicht profiliertem, wohl 1965 geschaffenem Sandsteingewände. Unter dem südlichen die ehemalige Priesterpforte – ein jetzt zugesetztes Rundbogenportal – erkennbar, von deren Gewände nur der linke Teil erhalten; unter dem nördlichen der Zugang zur einst an dieser Seite bestehenden Sakristei – ein rechteckiges, gleichfalls zugesetztes Portal – sichtbar. Das Mauerwerk am Glockengeschoss unregelmäßiger als an den Untergeschossen und durch zahlreiche Störungen gekennzeichnet; als Schallöffnungen an der Nord- und Südseite Biforien, das südliche mit einer Säule als Arkadenstütze, diese mit Würfelkapitell und Kämpferstein versehen, die nördliche an dieser Stelle mit einem schlichten, modern ergänzten Pfeiler ausgestattet. Östlich der Biforien die Zifferblätter der Turmuhr. Verschiefertes Walmdach mit Pultdachgaben an allen vier Seiten und behelmter Dachlaterne auf dem schmalen First, die Wetterfahne mit den Jahreszahlen „1798“ und „1965“. Der östliche Anbau, jetzt Winterkirche, aus Haustein-, an der Südseite aus Bruchsteinmauerwerk bestehend. An den Traufseiten Rechteckfenster in barock profilierten und scharrierten Werksteingewänden. An der Ostseite ein schlichter, 1965 eingefügter Eingang mit Vordach, über eine Freitreppe erreichbar. Der Ostgiebel in Fachwerk mit gemauerter und verputzter Ausfachung. Satteldach mit Ziegeldeckung. Innenraum: Der Innenraum in seiner gegenwärtigen Gestaltung durch die purifizierende Neugestaltung von 1965 bestimmt; der Fußboden mit keramischen Platten in Terrakottaton belegt, Bankgestühl und Windfangtüren unter Westempore holzsichtig, Wände und Decken weiß gestrichen. An historischen Ausbauteilen die verputzten Holztonnen in Saal, Turmchor und östlichem Anbau verblieben, letztere seit Einbau einer Flachdecke nur vom Dachboden aus sichtbar. Im westlichen Teil des Saales Reste der ehemals dreiseitig umlaufenden barocken Empore, die gefelderte Brüstung mit Balustern, der Schwellbalken mit Schiffskehlprofil, wohl aus dem 17. Jahrhundert stammend. Triumph- und Chorbogen rundbogig, die Öffnung des letzteren vermauert. Über dem Saal das zweifache Kehlbalkendach mit überblatteten Kreuzstreben von 1513/14, nachträglich, wohl im 18. Jahrhundert, die Kehlbalken entfernt und eine Bockkonstruktion für die Brettertonne eingefügt. Von der spätgotischen Flachdecke ein Brett mit Schablonenmalerei in sekundärer Verwendung erhalten. Das Turmdach von 1522/23 gleichfalls eine Kehlbalkenkonstruktion mit geblatteten Kreuzstreben. Ansätze eines steinernen Gewölbes über dem Turmchor vom Obergeschoss aus sichtbar. Ausstattung. Altartisch und Taufstein um 1965 geschaffen. An der Nordseite des Turmchors halbkreisförmige Nische, am Bogen Jahreszahlen „1836“, „1519“ und „1754“, wohl auf Renovierungen bezogen, am Gitter die Jahreszahl „1970“. Kanzel aus dem einstigen barocken Kanzelaltar, 1965 an die jetzige Stelle vor dem nördlichen Triumphbogen umgesetzt, mit ganzfigürlichen Reliefs der vier Evangelisten, in der Kartusche unter einem der Evangelisten Inschrift „Herr Joh. George Schneidewind / und Frau Magdal. Marg. Schneidewind/ haben Gott zu Ehren u. zum Andenken / diese Kanzel machen lassen. 1694“ Rest eines runden hölzernen Taufgestells, jetzt auf dem Dachboden abgestellt, 19. Jahrhundert. Drei Glocken aus Eisenhartguss der Firma Ulrich & Weule (Apolda/Bockenem) von 1920. Der Kirchhof mit einer Bruchsteinmauer umfriedet, die Tore an der Ost- und Südseite von Pfeilern flankiert. Mehrere Grabsteine des 17.-19. Jahrhunderts, darunter drei barocke, an die Turmnordseite gelehnte Grabsteine des späten 17. Jahrhunderts und der klassizistische Grabstein in Gestalt einer antiken Stele für Joh. […] Liesegang (1765-18[27?]). An der Südseite, in die Ummauerung eingebunden, Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs von 1922. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014 |
Orgel: |
nicht mehr vorhanden |
Geschichtsdaten: |
1319 älteste Urkunde über die Kirche
1740/41 Renovierung und Umgestaltung der Kirche 1945 am 9. April schwere Zerstörungen durch Bomben, die rings um die Kirche fielen, Orgel zerstört 1946-50 1. Renovierung und Umgestaltung 1950-63 erneuter Zerfall wegen Baumängel im Dachstuhl 1964-70 2. Renovierung und Umgestaltung 1970 Kantate Einweihung der Kirche |
Kirche Öffnungszeiten / Ansprechpartner: |
nach Absprache im Pfarramt |
Pfarrerin: |
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Steffi Wiegleb |
Gemeindepädagoge: |
Thomas Endter |
Kantorin: |
Laura Schildmann |