versendet am 31.08.2017
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Zum 1. September 2017 kann das Kinderhaus in Grüningen auf eine 25 jährige Geschichte zurückblicken. Daher feierte am letzten Augustwochenende die Novalis Diakonie 25 Jahre Kinderhaus in Grüningen.
Der Einladung folgten überaus zahlreiche Kinder aus vergangenen Jahren, um sich gemeinsam mit ihren Eltern an eine wunderschöne und wohlbehütete Kindergartenzeit zu erinnern.
Durch den Festgottesdienst, der in der Grüninger Kirche gehalten wurde, führte Pfarrer Bernhard Schilling, der es verstand, alle Besucher in seine Predigt einzubeziehen. Mit viel Liebe und Kreativität führten die Kinder des Kinderhauses Grüningen ihre eigens für diesen Gottesdienst einstudierten Lieder und Gedichte vor. Selbst ehemalige Kinder ließen es sich nicht nehmen, dieses Programm durch ihre Aufführungen zu bereichern.
Herr Schlegelmilch, Geschäftsführer der Novalis Diakonie, richtete seine Dankesworte an die langjährigen Mitarbeiterinnen, die es verstanden, das Kinderhaus Grüningen mit Leben und Liebe zu füllen und die auch in schwierigen Zeiten nie den Blick nach vorn verloren haben.
Beim anschließenden Fest auf dem Schlossgelände Sophie von Kühn konnten die zahlreichen Gäste
die positive Entwicklung des Kinderhauses wahrnehmen. Erst in den letzten Wochen fanden erneut umfangreiche Renovierungsarbeiten statt. Insbesondere Kinder der ersten „Kinderhausjahre“ waren erstaunt über die vielen positiven Veränderungen und Erweiterungen, die den Kindergarten noch attraktiver und gemütlicher erscheinen lassen. Eine besondere Überraschung für Kinder und Eltern waren die im Kinderhaus ausgestellten Bilder der vergangenen Jahre, die manch einen wehmütig werden ließen. Ein toller Gedanke, an eine tolle Zeit!
Gemeinsam mit den Bewohnern des angrenzenden Seniorenheimes feierten Jung und Alt das Jubiläum. Für alle Besucher wurde viel geboten. Von Kaffee und Kuchen, Würstchen und Blasmusik, ein Puppentheater und Kinderschminken für die Kleinen oder eine Hüpfburg für die Größeren, an alles war gedacht. Die Sportfrauen Grüningen präsentierten eine Showeinlage – und wieder einmal war deutlich zu spüren, wie sehr die Gemeinschaft im Dorf harmoniert.
Wo Leben ist, soll Leben bleiben! So wurde anlässlich des Jubiläums eine Eiche gepflanzt, die an diesem Tag feierlich bedacht wurde. Die Kinder versammelten sich gemeinsam mit den Erzieherinnen um die Eiche, ließen Ballons in den Himmel steigen, verbunden mit vielen guten Wünschen und Gedanken für die Zukunft.
Die Eltern der ehemaligen Kinder des Kinderhauses Grüningen und die Kinder dankten herzlich für diesen wunderschönen Tag voller Emotionen und Ideen. Sie wünschten den Kindern und Erzieherinnen des Kinderhauses weiterhin alles erdenklich Gute. Das Lachen der Kinder soll auch in den nächsten 25 Jahren durch das Haus und den angrenzenden Garten und Schlosspark schallen.
Am 27.08.17 um 16 Uhr fand in der Kirche in Ebeleben ein Tauferinnerungsgottesdienst des Pfarrbereiches statt.
Im Pfarrbereich Ebeleben war dies Premiere. Ca. 70 Personen haben sich eingefunden um gemeinsam der Taufe der 16 Kinder zu erinnern.
Die Taufkerzen der Kinder standen auf dem geschmückten Taufstein. Erwartungsvoll saßen sie in den Bänken und waren ganz gespannt was nun passiert. Die Eltern und Verwandten, welche anwesend waren, schauten erwartungsvoll und harrten der Dinge die da kommen. Nach der Begrüßung begann die Andacht mit dem Lied „Einfach Spitze, dass Du da bist“. Nach der Andacht von Pfarrerin Neuland wurde der Taufe der anwesenden Kinder gedacht. Es war einfach schön zu sehen wie die Kinder mit ihren Eltern, Verwandten und Paten die Kerzen anzündeten und zum Ausdruck brachten das sie Kinder Gottes sind.
Nach der Andacht ging es in den Gemeindesaal. Dort war alles für einen gemütlichen Imbiss vorbereitet. An den Tischen saßen die Familien und genossen es gemeinsam bei dem herrlichen Wetter den Nachmittag hier zu sein.
Es wurden Würfel gebastelt mit Fotos der Kinder und einen Handabdruck. Diese wurden in die einzelnen Gemeinden mitgenommen und werden in den Kirchen der einzelnen Orte gezeigt.
So ging dieser Nachmittag zu Ende. Ich hoffe das dieser Nachmittag nicht das einzige Mal stattfand.
Du hast uns, Herr, gerufen und darum sind wir hier. Wir sind jetzt Deine Gäste und danken Dir dafür.
Uwe Vetter
Gemeindekurator
Im Rahmen ihrer 2. Theologischen Prüfung hielt Frau Vikarin Dr. Katharina Freudenberg am 27. August A.D. 2017 in Holzthaleben einen Gottesdienst.
Mit 31 Erwachsenen und acht Kindern feierte Sie in sehr anschaulicher und angenehmer Weise den Gottesdienst und predigte über den ihr vorgegebenen Text Galater 2, 16-21.
In Ihrer Predigt ging sie in sehr eindrücklicher Weise auf die Bedeutung der Taufe für jeden Menschen ein und veranschaulichte sehr gut nachvollziehbar, was Rechtfertigung aus dem Glauben für uns heute bedeutet/bedeuten kann.
Viele der Anwesenden dankten Vikarin Freudenberg im Anschluss für ihre Predigt und den Gottesdienst, in dem mehrere Gemeindeglieder aktiv beteiligt waren. Im Rahmen der Abkündigungen dankte ihr der GKR-Vorsitzende Steinmetz mit herzlichen Worten für Ihren Dienst in der Zeit des zweijährigen Vikariats.
Die nahe Zukunft wird zeigen, wie der weitere Weg von Frau Freudenberg verläuft. Die Gemeindeglieder ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass Sie sich einen Verbleib mit ihrem Mann, Pfarrer Frank Freudenberg in Schlotheim, in der Region sehr wünschten.
Wer Interesse am Wortlaut der Predigt hat, kann sie auch auf unser HP (hier) nachlesen.
Mit dem 1. September beginnt eine neue Mitarbeiterin im Kirchenkreis ihren Dienst. Nach Vorstellungsgottesdiensten in Bad Frankenhausen und Esperstedt (die Predigt finden Sie hier) und einem Vorstellungs-Nachmittag für Kinder in Holzthaleben (Kinderland), wurde Frau Viktoria Rode am 15.08. durch den Kreiskirchenrat gewählt.
Sie begleitet als ordinierte Gemeindepädagogin zwei halbe Kirchenkreisstellen (Religionsunterricht in den Grundschulen Greußen, Westerengel und Hohenebra) und familienorientierte Arbeit im ganzen Kirchenkreis. Desweiteren wird sie hier und dort zu Gottesdiensten zu erleben sein.
Zu sich schreibt Frau Rode.
Kurzbiografie:
Aufgewachsen in Jerichow/Elbe
2003 Abitur in Stendal
2003-2007 Studium an der Evangelischen Hochschule Berlin
2007-2010 Gemeindepädagogin für Jugendarbeit im KK Naumburg - Zeitz
2010-2013 Vikariat im Pfarrbereich Braunsbedra im KK Merseburg
2013-2017 Leiterin der geistlichen, freizeitpädagogischen und kulturellen Arbeit auf der Burg Bodenstein
Der Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen freut sich sehr darüber, mit Frau Rode eine engagierte neue Mitarbeiterin gewonnen zu haben und wünscht ihr in unserem Kirchenkreis gute Erfahrungen im Dienst und in der Dienstgemeinschaft mit allen Mitarbeitern. Möge Frau Rode eine gute Zeit in unseren Kirchengemeinden und Kirchengemeindeverbänden beschieden sein und wir miteinander fröhlich unseren Glauben bekennen.
Superintendent Kristóf Bálint
In seinem Lichtblick für die Kyffhäuser Nachrichten schreibt Superintendent Bálint am Freitag letzter Woche Folgendes zum Predigttext des Sonntags:
Selbstbestimmung nicht aufgeben
Die Predigttexte für jeden Sonntag sind in der Evangelischen Kirche vorgegeben. In aller Regel halten sich Pfarrer daran, weshalb es sehr spannend sein kann, zwei Gottesdienste bei zwei Pfarrer*inne*n an einem Sonntag zu hören und ihre unterschiedlichen Zugänge zu ein und demselben Text zu erleben...
An diesem Sonntag gibt es einen Text aus dem Matthäus-Evangelium im 21. Kapitel: Von den ungleichen Söhnen (Luther 2017)
Was meint ihr aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg. Er antwortete aber und sprach: Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging hin. Und der Vater ging zum andern Sohn und sagte dasselbe. Der aber antwortete und sprach: Ja, Herr! und ging nicht hin. Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan? Sie sprachen: Der erste. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr.
Ein harter Text und ich stelle mir vor, wie ich ihn hörte, wenn Jesus mich direkt anspräche? Doch warum der Konjunktiv? Biblische Texte wollen uns ja ansprechen, jetzt, hier und heute! Zwei Verhaltensweisen werden uns vor Augen gestellt. Wir kennen das, vor allem, wenn wir Kinder haben oder uns an unsere eigene Kindheit erinnern. Beide Verhaltensweisen haben wir bestimmt schon erlebt. Beide Söhne treffen sofort eine Entscheidung, als der Vater sie fragt. Sehr unterschiedlich - Wort und Tat stimmen in beiden Fällen nicht überein.
Dieses Gleichnis zielt nicht allein auf die Kommunikation zwischen Menschen, sondern ist zugleich ein Abbild für die Kommunikation von Menschen und GOTT. Fazit: selbst der, der fortwährenden Nein zu GOTT sagt, kann noch eine persönliche (Lebens)Wende vollziehen, wie die in der damaligen Gesellschaft geächteten Huren und Zöllner. Ein Nein zu GOTT ist nicht irreparabel.
Ich habe das an manchen Kranken-, Sterbe- und Totenbetten erlebt, dass selbst hartgesottene Verweigerer eines Glaubens an GOTT im Angesicht des Todes plötzlich anfingen zu beten oder zumindest die Möglichkeit der Existenz GOTTes für sich nicht mehr ausschlossen. Am Sterbebett wird offenbar, was uns wirklich trägt.
Im Grunde genommen könnten wir sagen, dass dieser Text ein „Lob der Reumütigen“ ist. Es gehört Größe dazu, eigene Fehler einzugestehen und nicht auf die anderen, die Umstände, die Kindheit zu schieben, was uns selbst angeht. Groß ist nur der, der dazu steht, dass wir manchmal klein, leer, ahnungslos, nichtwissend, ungenügend, selbstüberschätzend, andere erniedrigend, ausflüchtend… sind.
Dieses Gleichnis (Parabel) lehrt uns, dass wir Fehler machen dürfen. Das ist bemerkenswert in einer Welt, in der Fehler schnell zu drastischen Forderungen und Folgen führen. Da macht ein Politiker oder ein ministerieller Mitarbeiter einen Fehler und sofort wird der Rücktritt gefordert. Da verursacht ein älterer Mensch einen Unfall und sofort soll allen älteren Menschen der Führerschein weggenommen werden (obwohl auch jüngere Menschen Unfälle verursachen). Da brechen soziale Konflikte in einem reichen Land auf, weil die Politik seit Jahren versäumt, gegen das Auseinandergehen der Schere von Arm und Reich anzugehen und sogleich wird auf Menschen gezeigt, die sich am Wenigsten dagegen wehren können und sie für alles und jedes ursächlich gemacht. Die Beispiele ließen sich endlos fortführen, aus der Vergangenheit und Gegenwart.
Ein mir sehr wichtiger Theologe erzählte einmal von einem Pfarrer, der in einem US-Gefängnis mit Gefangenen arbeitete. Dem Gefangenen, der seine Mutter getötet hatte, hörte er lange zu und suchte nach Gründen für den Mord. Der Vater hatte ihn schlecht behandelt und geschlagen, die Mutter ihn nicht geschützt und noch einige andere Gründe ließen sich aufzählen, warum er zum Mörder der Mutter geworden war. Der Geistliche zählte das alles auf und versuchte so, dem Menschen nahe zu sein und ein Verständnis für ihn zu haben. Doch dieser schrie auf und sagte: „Reden Sie nicht drum herum, ich habe meine Mutter getötet, ich bin ein Mörder!“
Mich hat diese Geschichte außerordentlich beeindruckt. Der Gefangene stand zu seiner Schuld und blieb so handelndes Subjekt. Er war Mörder und nahm die Schuld auf sich. Er stand dafür ein. Keine Ausflüchte, keiner Erklärungen. Er sah sich nicht als „Treibholz“ im Meer der Ursachen, verleugnete nicht und bog sich die Dinge nicht zurecht, er war nicht Spielball von Fremdbestimmung, kein Rädchen im Getriebe… Er war MÖRDER.
Wie oft erlebe ich bei mir selbst und anderen, dass wir die Schuld bei anderen oder den Umständen suchen. „An den Spannungen mit Russland trägt nur Putin Schuld.“ „Mein Nachbar ist schuld, ohne ihn könnte das Leben im Dorf so schön sein.“ „Ohne Flüchtlinge gäbe es keine Probleme in Deutschland“…
Zu Problemen und Streit gehören immer zwei und beide tragen Schuld, das ist in der Ehe nicht anders als in der kleinen oder großen Politik. Es ist einfach irrig, dass immer die anderen Schuld haben, nur wir nicht. Ich finde deshalb den Hinweis so wichtig, dass, wer mit dem Zeigefinger auf andere weist, mit drei Fingern immer auf sich selbst zeigt. Das sollte uns schon von dieser Geste her demütig(er) werden lassen.
Das Lob der Reue und Demut ist deshalb wichtig, denn es fordert Mut und Größe deMUeTig zu sein. Nur wer das beherrscht, ist auch aktiv handelndes Subjekt, ist selbstbestimmt und gewissenhaft (hat ein Gewissen). Denn nur wer Schuld bekennt und zuerst auf sich und seine Anteile schaut, der hat die Option sich und damit die bedrückend erlebten Situationen zu ändern. Wer dies nicht kann, ist ein Spielball für Menschen, die ihn zu leichten Antworten verführen in einer komplexen Welt.
Genau das ist das Schöne am Glauben. Das Gleichnis fordert uns auf, uns eine eigene Meinung zu bilden. Es schreibt uns nichts vor, es bestimmt uns nicht fremd, es flüstert uns nichts ein oder zeigt auf andere. Es fordert uns auf, Stellung zu beziehen und möglichst zu eigenen Antworten zu kommen und die für uns durchzubuchstabieren und die Folgen auszuhalten und zu tragen. Es fordert uns auf demütig zu sein und den Mut und die Größe zu haben, sich zu seinen Fehlern zu bekennen und damit einen Neuanfang, selbstbestimmt zu finden.
Ich wünsche Ihnen und mir, dass uns das zunehmend gelingt, damit wir nicht zum Spielball im Meer der Ursachen werden und stumpfsinnigen, scheinbar leicht verstehbaren Antwortengebern hinterherlaufen, sondern mit kräftigen Zügen im „Meinungs-Meer“ selbstbestimmt schwimmen.
Ein gesegnetes und angeregtes Wochenende wünsche ich Ihnen, vielleicht lockt Sie der Text ja in einen der Gottesdienste im Kirchenkreis? Auf der Homepage des Kirchenkreises und in den Kyffhäuser Nachrichten finden Sie die Orte und Zeiten.
Ihr Superintendent Bálint