versendet am 06.09.2017
Unsere Themen:
Sonntag, 17. September 2017 - 17 Uhr
St. Servator - Kirche Schlotheim
„Festliches Kirchenkonzert“
mit Astrid Harzbecker Die Stimme der Liebe
Ein besonderes musikalisches Erlebnis wird für jeden Konzertbesucher sein, der die unverwechselbare Stimme der Sängerin Astrid Harzbecker mit den bekanntesten Werken der Kirchenmusik, Klassik und beliebter Volksweisen sich zum Geschenk machen möchte.
Zu hören sind im Konzert „Ich bete an die Macht der Liebe“, „Alles Große lebt im Kleinen“, „Wenn ich ein Glöcklein wär“, „Ave Maria“ von Franz Schubert, „Engel der Berge“, instrumentale Interpretationen von sakralen Werken wie „Jesu meine Freude“, „Schlafe mein Prinzchen“, „Ave Verum“ von W. A. Mozart aber auch bekannte Lieder, die man aus Funk und Fernsehen von Astrid Harzbecker kennt.
Instrumental wird die Sängerin im Altarraum auch in konzertierender Weise von ihrem Ehemann, Konzertpianist und Organist Hans-Jürgen Schmidt begleitet.
Astrid Harzbecker gehört über viele Jahre zu den beliebtesten Sängerinnen der Volksmusik und wird von der Presse und ihren Fans „Die Stimme der Liebe“ genannt.
1991 gewann Astrid Harzbecker das „Herbert Roth Festival in Suhl/Thüringen und
wurde 1992 mit der „Krone der Volksmusik“ ausgezeichnet.
Im Jahr 2000 gewann die Sängerin in Chemnitz den „Deutschen Grand Prix der Volksmusik“.
Vom MDR wurde sie 2003 mit dem begehrten „Herbert Roth Preis“ ausgezeichnet.
Astrid Harzbecker ist in vielen Fernseh- und Rundfunksendungen aber auch im In - und Ausland mit ihren Liedern auf Solo-Konzert-Tourneen bekannt geworden.
Mit einem „Festlichen Kirchenkonzert“ setzt Astrid Harzbecker auch 2017 ihre deutschlandweite Konzertreise fort und freut sich auf die Konzertbesucher in der
St. Servator-Kirche in Schlotheim.
Einen Teil des Konzertkartenerlöses erhält die Ev. Kirchengemeinde Schlotheim als Spende.
Konzertkarten-Preise:
17,- € Vorverkauf * 19,- € Abendkasse * Der Eintritt für Kinder ist frei.
Konzertkarten-Vorverkauf:
Buchladen Erdenberger, Amtsstraße 37, Schlotheim, Tel.: 036021 - 94990
Ev. Pfarramt Schlotheim, Herrenstraße 1, Schlotheim
Pfarrbüro geöffnet: Di. + Do. 8 bis 12 Uhr, Tel.: 036021 - 80302
Andreas Gesundheitsmarkt, Bahnhofstr. 17, Körner, Tel.: 036025 - 50225
Öffnungszeiten: Mo. + Do. 9 bis 18 Uhr, Die. + Mi. + Fr. 9 bis 13 Uhr
Am Freitag, den 1.9.2017 fand eine festliche Bläsermusik in der St. Cruciskirche Schernberg statt.
30 Bläserinnen und Bläser aus mehreren Chören des Kirchenkreises spielten unter der Leitung von Kreiskantor Andreas Fauß
Werke verschiedener Epochen.
Die große Zahl der Mitwirkenden ermöglichte die Aufführung von Werken bis hin zur Achtstimmigkeit.
Das abwechslungsreiche Programm enthielt zudem Stücke aus dem Repertoire teilnehmender Bläserchöre; so waren die
Posaunenchöre Sondershausen, Greußen und Oldisleben auch alleine zu hören.
Die zahlreich erschienenen Besucher konnten zudem bei vier Chorälen mitsingen.
Superintendent Kristof Bálint nahm die Einsegnung von Kantor Rüdiger Löwer zum Kreisposaunenwart
sowie seinem
Stellvertreter Matthias Koch (Udersleben) vor.
Die Idee zu diesem Konzert entstand bei einer gemeinsamen Probe im Februar, in der der Kreisposaunenwart und sein
Stellvertreter gewählt wurden.
Somit wurde daraus das bereits 4. Benefizkonzert, das A. Fauß zugunsten der Restaurierung der Schernberger Strobel-Orgel
organisiert hat.
Eine Gesamtprobe in der Vorwoche musste genügen, um den Feinschliff vorzunehmen – das war ohrenfällig gelungen!
Am Sonntag, dem 20. August 2017 fand in der St. Johannis Kirche in Allstedt wieder ein Familiengottesdienst statt: Wir feierten Schulstart und Kirchweihfest.
Die Kirche füllte sich zusehends mit Menschen aller Generationen: Omas, Opas, Eltern mit Kindern - vom Jugendlichen bis zum Baby - und vielen anderen Interessierten, sodass fast alle Plätze im unteren Kirchenschiff besetzt waren. Die Luftballons, mit denen die Kirche geschmückt war, machten neugierig.
Zu Beginn des Gottesdienstes nahm ein kleines Anspiel Bezug auf Pfingsten, also die Entstehung der ersten christlichen Gemeinden: Die Jünger waren so euphorisch, vor Freude, weil der Heilige Geist über sie gekommen war, dass sie anfingen zu jubeln. Lacher waren vorprogrammiert, als die „Jünger“ begannen, Gott zu loben: sie hatten vorher ein wenig Helium „geschluckt“.
In einer kurzen Predigt wünschte Pfarrer Weber allen Anwesenden für jeden Neubeginn viel Kraft und Mut – sei es der Schulanfang, der Start in eine neue Lebenssituation, evtl. nach dem Verlust eines geliebten Menschen oder der Beginn einer Ausbildung. Hilfe dabei sei der Blick auf die Jünger nach Jesu Himmelfahrt. Daher die Überschrift über diesem Gottesdienst: „Gott schenkt seinen Geist“.
Am Ende des Gottesdienstes erhielten alle Schulkinder einen Geschenkbeutel mit nach Hause. Danach nahm sich jedes Kind einen Luftballon. Auf die angehängten Zettel sollten eigene Wünsche an Gott geschrieben oder gemalt werden und auf der Rückseite Wünsche für die Finder der Ballons. Ein wunderschönes Bild entstand, als all die bunten Ballons in den blauen Allstedter davonflogen.
Der Duft vom Grill lud ein zum Bratwurst und Brätelessen (für die nicht-Thüringer: Röster und Steak ????) Als frische Beilage standen leckere Salate bereit. Zum Glück waren alle schon gut gesättigt, sodass der kräftige Regenschauer nicht allzusehr störte. Ein Gottesdienst, in dem viele Generationen gemeinsam feiern – das ist einfach nur schön.
(Rosemarie Zenker)
Mit einem Mitmachkonzert kamen die Holzwürmer Boris und Bohra am Sa. 19. August, in die Schlotheimer Kirche.
Sie begeisterten das Publikum von Jung bis Alt mit ihren Liedern quer durchs Kirchenjahr. Immer wieder durften vor allem die jüngeren Besucher mitmachen, wenn Gabi und Amadeus Eidner mit ihrem Kirchenjahresexpress die Feste des Jahres in den Mittelpunkt stellten.
Orientierung im (Schilder)Wald
Seit zwei, drei Wochen ist es so weit, die Straßen sind bunt gepflastert. Mit Plakaten verschiedener Parteien, die alles Mögliche versprechen. Mancher mag es gar nicht hören oder sehen, soviel/zu viel wurde schon versprochen...
Andere sagen, dass es sie nichts angeht, denn die Bundesrepublik, von der Sie Arbeitslosengeld oder in ihr einen Lohn bekommen, zum Arzt gehen, ein Bankkonto haben etc. gäbe es nicht. Wieso dann zur Wahl gehen? Dritte wiederum bleiben interessiert vor bestimmten Plakaten stehen und fragen sich, was konkret die Partei damit bezweckt. Wieso beispielsweise färbt eine grüne Partei den Erdball Magenta? Warum stehen auf manchen Plakaten nur Schlagworte und auf anderen so viel Text? Gibt es Parteien, die nur mit einer Person antreten, weil nur sie gezeigt wird?
Besonders kurz und einfach sind ganz bestimmte Plakate gehalten. Zuweilen nur Zweiwortsätze. Sie vermitteln den Eindruck, dass es alles ganz gut in Deutschland wäre, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind:
1. sie wären an der Macht und
2. die Flüchtlinge, die Asylanten, die Anderen (anderen Parteien, Andersdenkende etc.) wären weg.
Nun haben wir vor drei Generationen gesehen, was passiert, wenn die an der Macht sind und wie lange es gebraucht hat, bis wir wieder stolz darauf sein konnten, dass wir Deutsche sind, aber manche vergessen schnell.
Der zweite Grund macht mich stutziger, denn gerade diese Woche ging eine Nachricht um die Welt, dass in Myanmar, einem buddhistischen Land (Buddhismus geht davon aus, dass wir uns aus dem Kreislauf des Leidens durch richtiges Verhalten und Leben herausentwickeln müssen, ganz vereinfacht gesagt), die Buddhisten die Muslime vom Stamm der Rohingya verfolgen, sie nicht als Staatsbürger anerkennen und arg bedrängen. Da versucht eine Religion eine andere aus dem Land zu treiben mit dem Ziel, endlich ein rein buddhistisches Land zu haben, in dem es dann keine Störungen mehr gibt.
Ich höre schon wieder die Einwendungen, dass das ja alles nur wegen der Religionen so sei, wenn es die nicht gäbe… und schon sind wir im gleichen Argumentationsmuster. Dabei haben Nichtreligiöse in wenigen Jahrzehnten viel mehr Menschen umgebracht als die „sogenannten Christen“ (hier ging es meist nicht wirklich um die Religion, sondern um Machterhalt bzw. –ausweitung von Einzelnen oder Völkern) auf allen Kreuzzügen zusammen, wenn wir nur die „großen Führer“ Stalin und Pol Pot und deren Opfer zusammenzählen. Kein Nichtgläubiger darf, wenn er sich das vor Augen führt, mit auch nur einem Finger auf Christen, Buddhisten, Hindus oder Juden zeigen. Nicht einer.
Es liegt also nicht am Glauben, sondern an der Abwesenheit desselben, dass Menschen sich, ihre guten Sitten und ihr Menschsein vergessen und sich gegenseitig wie Tiere behandeln und auch nicht sonderlich empathisch sind und damit genau das fehlen lassen, was sie u.a. vom Tier unterscheidet: Empathie bzw. Barmherzigkeit.
Wenn wir die Empathie als Maßstab nehmen und uns zugleich vor Augen führen, dass es niemals in der Menschheitsgeschichte gelungen ist, ein „reines Volk“ zu schaffen, unvermischt mit anderen (nicht einmal der Homo sapiens schaffte das, sondern auch er fand einige Neandertaler-Frauen sehr attraktiv, wie Funde belegen), dann werden die Plakataussagen sehr schnell als Irreführung oder Lüge überführt.
„Wenn es die anderen nicht gäbe, dann ging es uns gut“. Das hat bei den Babyloniern und Ägyptern, bei den Griechen und den Römern, bei Hitler, Stalin, Pol Pot, in Myanmar und erst recht bei uns nicht gestimmt. Fremde Kulturen hatten immer Einfluss und brachten neue Entwicklungsschübe. Viele griechische Erfindungen der Antike haben die Römer erst zivilisiert, unsere Zahlen sind arabisch, unsere Buchstaben lateinisch, unser Tee ist aus Ceylon und unser Essen aus Griechenland oder der Türkei, aus Japan oder China, aus den USA oder aus anderen Teilen der Welt.
Merkwürdig, dass dann bestimmte Plakate mit der Angst vor der Überfremdung agieren, Angst vor etwas, dass nachweislich eine Entwicklung evolutioniert. Ist es Angst vor einer Weiterentwicklung? Wollen wir stehenbleiben, retardieren?
Das kann nicht unser Wille sein, denn wo sich nichts weiterentwickelt, da ist Stagnation, da ist Untergang, da ist das Ende.
Warum also Angst vor dem Fremden? Menschlich ist das verständlich. Alles, was ich nicht kenne, macht mir erst einmal Angst. Ich kann davor weglaufen. Ich kann es bekämpfen. Ich kann es aber auch kennenlernen und prüfen, ob nicht etwas Gutes in ihm steckt, das mir hilft, meine Angst zu überwinden! Dafür bedarf es aber Mut und keine Abschreckungsszenarien, die Angst machen, um einfache, zuweilen auch primitive Antworten plausibel erscheinen zu lassen.
Es liegt mir fern zu behaupten, dass das einfach ist. Im Alten Testament gibt es immer wieder Passagen, in denen beschrieben wird, dass das Volk Israel auch Furcht vor den fremden Völkern hatte. Doch dort können wir lesen: „Einen Fremdling sollst du nicht bedrücken und bedrängen; denn ihr seid auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen.“ (2. Mose 22,20). Immer wieder wird Israel daran erinnert, dass es selbst einmal Fremdling war.
Das ist eine Erinnerung, die auch wir immer wieder benötigen. Denn die Menschen, die sich immer wieder für besonders deutsch halten, sind es nicht. Streng genommen sind wir Indoeuropäer, d.h. unsere Urahnen stammen aus dem Bereich Indiens und nannten sich dort „Aria“. Also nichts mit „wir Deutsche“ und „ihr Ausländer“. Wie viele von uns haben, ob am Namen erkennbar oder nicht, slawische, keltische oder finno-ugrische Wurzeln?
Was einem alles beim Betrachten von Plakaten durch den Kopf gehen kann. Das sollte es auch - durch den Kopf gehen. Nach meiner Überzeugung sagen Plakate sehr viel über die Ziele der Parteien. Manchmal ist das den Machern gar nicht bewusst.
Das eine sagt: „weiter so, alles ist gut“. Das nächste „Ich kann es besser“. Das Dritte „ich bin ungeduldig, das muss reichen“. Das vierte: „alles ist schlecht, nur wir können es richtig“ u.s.w. u.s.f.
Niemand kann Ihnen vorschreiben, wen Sie wählen sollen und das ist gut so, denn wir haben erlebt, was es heißt keine Wahl zu haben. Aber wir sollten innehalten und uns fragen, wo wir unser Kreuz machen. Aus Überzeugung oder weil wir gegen alles sind?
Wer nach genauer Überlegung ganz bewusst sein Kreuz macht, vor dem ist mir nicht bange. Wer aus Protest irgendwen wählt, Hauptsache Protest, der hat sich selbst schon aufgegeben. Und wer bewusst radikal wählt, der wird vermutlich bald merken, dass er die Geister nicht mehr loswird, die er rief.
Scheinbare Störungen, wie z.B. die Fremdlinge, sind ganz wichtige Indikatoren für die Menschlichkeit einer Gesellschaft. Wenn sie human mit den Schwächsten und den Fremdlingen umgeht, dann ist sie stark und gesund. Macht sie aus Schwachen und Fremdlingen Sündenböcke, dann fehlt ihr das Selbstbewusstsein, dann ist sie eigentlich krank.
Ich bin voller Hoffnung, dass viele Menschen die Orientierung im Schilderwald finden, dass Sie einen Lichtblick haben und einen Augenblick nachdenken, zahlreich zur Wahl gehen und bewusst wählen.
Dass sich dann Politiker zum Wohle aller zusammenraufen müssen, ist eine andere Sache. Aber lieber das, als bei einem bloßen Verdacht sofort für sieben Jahre ohne Prozess ins Gefängnis gesteckt werden zu können, wie aktuell nicht weit von hier zu erleben, wo einer auch einen reinen Volkskörper schaffen will, der nur seiner Meinung ist und keine andere duldet. Dort geht zunehmend das Licht aus und wir sehen sehr genau, was passiert, wenn wir die Fremdlinge nicht als Chance erkennen und annehmen. Fangen wir heute damit an und zeigen wir damit, dass wir die Bezeichnung Mensch zu Recht tragen.
Ein gesegnetes und angeregtes Wochenende wünsche ich Ihnen,
Ihr Superintendent Bálint