Newsletter 144

35/2017

Die „Tankstelle“ geht weiter


Die Seele auftanken? Gott näher kommen?
Am 25.11.17 und 23.12.2017, 18:00 Uhr im „Allstedter Pfarrhaus".
Wir hören Gottes Wort, beten und singen. Dabei lernen wir neue Lieder und geben Gott die Möglichkeit uns
zu beschenken.
Herzliche Einladung!

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So kommentiert Deutschland: 500 Jahre Reformation

„Der Glaube braucht keine Kirchentage, die wie Parteitage inszeniert werden“

dpa/Jan Woitas Das Denkmal für Martin Luther auf dem Marktplatz der Lutherstadt Wittenberg.
Sonntag, 29.10.2017, 21:29
Ein Jahr lang haben die evangelischen Christen das Reformationsjahr gefeiert. Es endet am Dienstag mit dem Reformationstag. Zum 500. Mal jährt sich der Anschlag der 95 Thesen durch Luther. So kommentiert die deutsche Presse das Reformationsjubiläum.

„Es gibt keine Geschichte ohne Luther!“
„Leipziger Volkszeitung“: Das Lutherjahr ist Geschichte. Viele wissen selbst mit dem Datum 31. Oktober kaum noch etwas anzufangen. Dennoch: Es gibt keine Geschichte ohne Luther! Im Guten, wie im weniger Guten. Luther reizt in seiner Glaubens- und Willensstärke zum Zuspruch. Und er fordert in seinen späten Hasstiraden gegen die Juden zum Widerspruch heraus. Trotz oder gerade wegen seiner Widersprüchlichkeit fällt einer wie er nicht aus der Zeit. Einer wie Luther gehört heute auf die durchgesessene Couch von Maischberger oder Anne Will, zwischen die ewigen Bosbachs und Wagenknechts. Einer, der dem Volk aufs Maul schaut, aber nicht nach dem Mund redet.

„Gemeinsamkeiten statt Trennendes – genau darin liegt die Chance“
„Allgemeine Zeitung Mainz“:500 Jahre nach den Ereignissen in Wittenberg ist es spannender, vielleicht wichtiger denn je, auf der Grundlage der biblischen Botschaft Antworten auf die brennenden Fragen unserer Zeit zu suchen. Denn nur wer sich der eigenen Identität bewusst ist, wer die Wurzeln des viel gepriesenen christlichen Abendlandes tatsächlich kennt, kann auch Toleranz gegenüber anderen zeigen. Eine der schönsten Erfahrungen des Reformationsjahres ist das Zusammenrücken der evangelischen und der katholischen Christen. Da wurden Zeichen der Versöhnung gesetzt, gemeinsam gefeiert, aller Ängste und Bedenken zum Trotz. Christen beider Konfessionen fokussierten sich nicht auf Trennendes, sondern lebten Gemeinsamkeiten. Und genau darin liegt die Chance.

„Nicht im schwarzen Loch versinken“
„General Anzeiger“:Die EKD und ihre Landeskirchen müssen nun dafür sorgen, dass die Aufbruchsstimmung des Reformationsjahres nicht verfliegt und die Kirchen in Deutschland in den kommenden Jahren nicht in einem schwarzen Loch versinken.

„Der Glaube braucht keine Kirchentage, die wie Parteitage inszeniert werden“
„Neue Osnabrücker Zeitung“:Das Lutherjahr hat gezeigt, dass der Glaube keine Kirchentage braucht, die wie Parteitage inszeniert werden. Luther selbst hatte ja Irritation im Sinn, keine Identifikation. Diese Irritationen hat die EKD-Spitze wegzudrücken versucht, man denke nur an den kaum thematisierten Judenhass Luthers. Die evangelische Basis hat das harmonieselige Drehbuch der EKD-Oberen um ihr eigenes Programm erweitert. Bei diesen vielen, vielen Konzerten, Diskussionen und mehr oder weniger theologischen Aktivitäten vor Ort war das Lutherjahr quicklebendig. Rund um die Kirchtürme der Städte und Dörfer arbeiten evangelische und katholische Christen ohnehin längst Hand in Hand, um den gemeinsamen christlichen Werten überhaupt noch Gehör zu verschaffen.

„Kirche muss weniger Amtskirche und mehr Bürgerkirche sein“
„Die Rheinpfalz“:Martin Luthers Reformation der römisch-katholischen Kirche war in Wirklichkeit eine Revolution. Kaum etwas anderes hat das Christentum dauerhaft so verändert wie Luthers Thesenanschlag von Wittenberg. Heute, 500 Jahre später, ist der Bedarf an Selbstvergewisserung und Erneuerung des Christentums und seiner Kirchen in Deutschland kaum geringer. (...) Christen bedürfen Kirchen, die lokal und regional tief verwurzelt und präsent sind. In solcher Nähe werden Vorbilder in Glauben und Leben sichtbar, werden sie Nachahmung finden, kann christliche Existenz alltägliche Erfahrung sein. Deshalb muss Kirche weniger Amtskirche und mehr Bürgerkirche sein.

„Hat das noch etwas mit Luther und der Reformation zu tun?“
21.42 Uhr: Was bleibt von dem 150 Millionen Euro teuren Reformationsjahr - vom Playmobil-Luther einmal abgesehen? Und wie vielen Menschen ist eigentlich klar, dass die 95 Thesen Luthers etwas völlig Unpopuläres darstellten, nämlich einen Bußruf an die Kirche, an die Gesellschaft, an jeden Einzelnen? Immerhin sind eine Reihe guter Bücher erschienen, auch manche sehenswerte Ausstellung wurde eröffnet und manche Kirche saniert. Doch ein wie immer gearteter protestantischer Ruck ist nicht durch die Gesellschaft gegangen. Und war ja auch gar nicht erwünscht. In Niedersachsen gibt es immerhin eine Diskussion um einen zusätzlichen Feiertag, denn in dieser Frage hinken die Protestanten den Katholiken zweifellos hinterher. Für freie Tage - möglichst ökumenisch - sind die Menschen in jedem Fall zu haben. Aber hat das noch etwas mit Luther und der Reformation zu tun?

Quelle : FOCUS Online

 

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Reformation ganz persönlich

Nun feiert zum ersten Mal in der Geschichte ganz Deutschland einen Reformationstag gemeinsam. Das ist erfreulich, denn damit kommt zusammen was zusammengehört. Verschiedene Gründe haben dazu geführt, dass es zur Spaltung der Kirche und nicht zur Reform kam. Die Reform seiner Kirche wollte Luther, keine Spaltung.
Am Reformationstag feiern die Deutschen (Evangelische, Katholische, Konfessionslose usw.) einen Tag, der die Geschichte maßgeblich beeinflusste. Was alles, das wurde in den letzten zehn Jahren im Detail reflektiert. Doch was hat das mit Ihnen und mir zu tun?
Eine Menge, denn, wenn wir es genau besehen hat der Satz „ecclesia semper reformanda“ (Kirche muss sich immer reformieren“) sehr viel mit uns zu tun. Ob wir nun an GOTT glauben oder nicht.
Auch jeder von uns kann nur bestehen, wenn er sich den täglichen Herausforderungen stellt: den physischen, den psychischen, den sozialen und den intellektuellen. Deswegen müssen wir uns anpassen, gegen etwas ankämpfen, uns verändern… je nachdem.
Erich Fried hat gesagt: "Wer will, dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt". Das gilt auch für jeden von uns persönlich. Wer nur sagt, „ich will so bleiben wie ich bin“, wird nicht bleiben. Das zeigt uns die Geschichte tausendfach.
Deswegen aufmerksam und sorgfältig die Herausforderungen des Lebens prüfen, nach dem richtigen Weg suchen und im Gespräch mit anderen und mit GOTT nach dem richtigen Weg fragen und dann losgehen. Das ist Reformation ganz hautnah.
Die Herausforderungen kommen von außen auf uns zu. Wir machen und wünschen Sie uns (oft) nicht. Sie sorgen jedoch für Entwicklungsschübe und für einen größeren Verstehenshorizont. Wir Menschen reifen durch Herausforderungen. Wer keine Probleme kennt, bleibt menschlich oft stecken. Einschneidende Erlebnisse bringen uns trotz oder gerade in aller erfahrenen Anfechtung menschlich weiter. Insofern ist dieser Tag ein Geschenk. Werden wir uns bewusst, wo wir selbst an uns arbeiten müssen und wo wir uns reformieren, d.h. verändern lassen dürfen.
Ihr Superintendent Kristóf Bálint

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