versendet am 31.12.2017
Unsere Themen:
Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Offenbarung 21,6 (L)
Liebe Gemeinde,
Durst ist ein merkwürdiges Wort. Das gibt es nur in der Einzahl!
Wenn der Hunger gestillt ist, dann sind wir satt.
Für Durst gibt es so ein Wort nicht!
(Man hat mal versucht, das Wort „sitt“ einzuführen. Es hat sich aber nicht durchgesetzt!)
Durst – dieses Wort bedeutete im althochdeutschen einfach: „trockene Kehle“. Wem die Kehle trocken wird, merkt bald: Es geht um mehr. Ich kann den Durst nicht einfach runterschlucken – ich brauche was zu trinken! Und dann kippen wir es uns gierig „hinter die Binde“ oder lassen es bedächtig und genussvoll die Kehle herunterrinnen.
Durst ist ein starkes, unbändiges Phänomen!
Nicht umsonst gibt es Sprüche wie: „Durst ist schlimmer als Heimweh.“ Dieser Satz klingt nach einem feuchtfröhlichen Trinkgelage, wo Man(n) oder Frau „einen über den Durst trinkt.“ Das soll als Entschuldigung gelten. Den Wirt freut es, wenn dadurch sein Umsatz gesteigert wird. (Allerdings: wer den Kater hat, braucht solche Sprüche dann nicht mehr.)
Wer einmal richtig Durst gelitten hat, der weiß frisches, klares Wasser zu schätzen. „Durst ist schlimmer als Heimweh.“ – ich glaube, damit ist mehr gemeint.
Wer in der Gluthitze eines heißen Tages seinen Durst löschen kann, der ahnt, wie sehr unser Leben davon abhängt, dass wir unseren Durst löschen.
Nun leben wir in einem Land, das reich beschenkt ist mit Quellen, Bächen, Flüssen Seen und Teichen.
Die Gegend der Welt, aus der die Bibel zu uns gekommen ist, kennt dagegen Wüsten, vor allem Steinwüsten.
Wer dort lebt, weiß, wie kostbar Wasser ist.
Wie lebensnotwendig Wasser ist für Mensch und Tier.
Kein Wunder, dass wir immer wieder in der Bibel das Bild vom frischen Wasser finden. Um das zu wissen, brauchen wir nicht unbedingt die Bibel. Das zeigt uns die Lebenserfahrung. Auch wenn wir nicht in Wüstenregionen leben, wissen wir, dass wir jeden Tag 1,5 Liter Wasser zu oder andere Flüssigkeiten uns nehmen sollen.
Wir wissen auch, dass wir lange ohne Essen auskomme – aber ohne Wasser hält es unser Körper nur drei Tage aus.
Warum das immer wieder in der Bibel zu finden ist liegt daran:
Der Durst hat eine Schwester: die Sehnsucht!
So wie der Durst gestillt werden muss, so muss auch die Sehnsucht gestillt werden. Sehnsucht ist für die Seele ein genauso starkes Phänomen wie der Durst. Nicht umsonst reden wir von „unstillbarer Sehnsucht“!
Allerdings können wir Menschen uns mit unserer Sehnsucht verirren. So, wie wir manchmal „einen über den Durst trinken.“ Dann überfrachten wir unsere Seele mit schönen und guten Dingen, dass wir das wirkliche Ziel unserer Sehnsucht betäuben, zu dröhnen.
Die Sackgasse heißt dann: „Sucht“, denn „Sucht ist eine verirrte Sehnsucht.“
Gott verspricht, dass ER die tiefe Sehnsucht nach Leben in uns stillen will:
Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Offenbarung 21,6 (L)
Ich bin überzeugt, dass dieses Angebot jedem Menschen gilt. Denn Durst, Sehnsucht nach Leben hat jeder Mensch.
Wenn unsere Gemeinden z.Zt. nicht einladend wirken – liegt das, das vielleicht daran, dass wir zwar solche Einladungen und Verheißungen zwar kennen – aber nicht bei GOTT unseren Durst stillen? Dass wir nicht besser sind als die anderen Menschen ist uns schon lange klar. Aber welchen Eindruck hinterlassen wir bei den Menschen außerhalb unserer Gemeinden? Einen vertrockneten oder spüren sie, dass wir wissen, wo die Quelle ist? Lassen sie sich von uns einladen dahin, weil sie ahnen: „Das scheint sich für uns zu lohnen!“? (Ich wollte ja nur mal gefragt haben!)
„Durst ist schlimmer als Heimweh.“ – Bei diesem wahren Spruch fällt mir Lied über die Sehnsucht ein. Es stammt von „Ich und Ich“:
SO SOLL ES BLEIBEN (wer reinhören will: https://youtu.be/4VPpzhb0zMQ )
Ich warte schon so lange
Auf den einen Moment
Ich bin auf der Suche
Nach hundert Prozent
Wann ist es endlich richtig?
Wann macht es einen Sinn?
Ich werde es erst wissen
Wenn ich angekommen bin
Ich will sagen:
So soll es sein
So kann es bleiben
So hab ich es mir gewünscht
Alles passt perfekt zusammen
Weil endlich alles stimmt
Und mein Herz gefangen nimmt
Wenn es da ist, werd ich feiern
Ich weiß, da ist noch mehr
Es liegt noch so viel vor mir
Ich lauf noch hinterher
Bis jetzt fühl ich nur die Hälfte
Von allem, was geht
Ich muss noch weitersuchen
Weil immer noch was fehlt
Ich will sagen:
So soll es sein
So kann es bleiben
So hab ich es mir gewünscht
Alles passt perfekt zusammen
Weil endlich alles stimmt
Und mein Herz gefangen nimmt
Ich weiß nicht, wo du bist
Oder wo du wohnst
Aber eins ist sicher
Dass es sich lohnt
Ich bete jede Nacht
Dass ich dich finde
Und du sagst:
So soll es sein
So kann es bleiben
So hab ich es mir gewünscht
Alles passt perfekt zusammen
Weil endlich alles stimmt
So soll es sein
So kann es bleiben
Genau so ist es gut
Alles passt perfekt zusammen
Weil endlich alles in mir ruht
So soll es sein
So kann es bleiben
So hab ich es mir gewünscht
Alles passt perfekt zusammen
Weil endlich alles stimmt
Und mein Herz gefangen nimmt
Es ist ein Liebeslied. Aber gute Liebeslieder gehen weit über die momentane Sehnsucht nach dem Partner oder der Partnerin hinaus. In diesem Lied geht es um das ganze Leben und die Sehnsucht danach, dass unser Leben zum Ziel kommt: „So hab ich es mir gewünscht / Alles passt perfekt zusammen / Weil endlich alles stimmt… / … Weil endlich alles in mir ruht … / … Und mein Herz gefangen nimmt.“
Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Offenbarung 21,6 (L)
Wenn wir nachlesen, in welchem Zusammenhang Gott dieses Versprechen gibt, dann entdecken wir: Es geht um die Sehnsucht, die in diesem Lied beschrieben wird, auch wenn der Verfasser die Bibel nicht kennen sollte. Es geht darum, dass GOTT, die Quelle des Lebens, endlich mit uns zum Ziel gekommen ist – bzw. wir bei IHM angekommen sind:
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. … Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! …Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. (Offenbarung 21,1 – 6.i.A.)
Hört sich nach ferner Zukunft an, nicht wahr? Aber es ist GOTTES Zukunft, die kommt schneller als wir ahnen.
Und wenn wir die Jahreslosung noch mal lesen, dann stellen wir fest: Diese Einladung gilt zu jeder Zeit, nicht erst in ferner oder naher Zukunft, sondern auch in der Gegenwart. Denn Gottes Versprechen hat er uns im „Präsens“ – also in der Gegenwartsform versprochen. (ich hebe es mal hervor.)
Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Offenbarung 21,6 (L)
Es gilt also immer schon jetzt und über 2018 hinaus. Und wer Schwierigkeiten hat, dem Allmächtigen zu vertrauen, der dieses wunderbare Geschenk verspricht, der kann sich dem anvertrauen, im dem GOTT einmalig nahegekommen ist. Denn JESUS von Nazareth war einer von uns, der auch Durst kannte!
Auf seinen Wegen durch Israel bat er eine Frau um Wasser (Joh. 4,7), am Kreuz seine Peiniger (Joh.19,28).
ER, der Durst kannte, kennt auch unsere Sehnsucht nach Leben. ER lädt uns immer wieder ein, wie es auch sein Vater tut:
„Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen.“ (Joh. 7,37f)
Pfarrer Reinhard Süpke, Oldisleben
Ab Sommer 2018 habe ich die Freude,
Am Heiligen Abend gab es für Superintendent Kristóf Bálint eine besondere Bescherung. Er hatte für Pastorin Wiegleb, die sich noch im eingeschränkten Dienst befindet und ohnehin nicht sieben Heilig-Abend-Gottesdienste selbst halten kann, zwei Gottesdienste übernommen – heuer in Günserode (St. Nikolaus) und Göllingen (St. Michael) im Kirchengemeindeverband Kyffhäuserland.
In diesem Jahr erlebte er etwas, was er zuvor noch nicht erlebte. Das Krippenspiel wurde, wie landauf landab, von Kindern dargestellt. Auf Maria warteten alle ganz aufgeregt, weil sie fünf Minuten vor Gottesdienstbeginn noch nicht da war, drei Minuten vor Beginn des Gottesdienstes kam sie ganz abgehetzt an und hatte ihre Babypuppe unter dem Arm, legte sie in die Krippe und setzte sich in die erste Bank, um still und leise ihren Text nochmals zu repetieren.
Am Beginn des Krippenspiels zog dann das Heilige Paar ein, Maria (Celina, neun Jahre) und Joseph (Josef, fünf Jahre), der treusorgende Mann um einen Kopf kürzer als das ihm „vertraute Weib, die war schwanger“ (Lk 2,5b). Sie fanden keine Herberg und konnten erst in einem Stall ihr Jesuskind zur Welt bringen. Die ganze Gemeinde (zahlenmäßig mehr als die Hälfte der Einwohner des kleinen malerischen Ortes waren anwesend) einschließlich des Superintendenten war hingerissen von dem textsicheren und sich sehr für seine Maria einsetzenden Josef und dankte ihm und allen Mitspielern und den Eltern, die das Krippenspiel eingeübt hatten, mit langanhaltendem Applaus.
Nach dem Gottesdienst in St. Nikolaus zu Günserode, wurde der Superintendent schon in St. Michael zu Göllingen erwartet. Gitarristen und eine Flötistin begleiteten den Gottesdienst, das Krippenspiel hatten Frau Ehm und andere fleißige Muttis mit den Kindern eingeübt. Engel mit akkuratem Heiligenschein verkündeten dem ebenfalls jungen „Heiligen Paar“ die frohe Botschaft, was der Maria aber kein Lächeln, sondern vielmehr, außerordentlich authentisch, die Sorgenfalten ins Gesicht zeichnete.
Doch die Freude setzte sich durch, die große Gottesdienstgemeinde war vom Spiel der Kinder, der Gitarristen (Eltern und ihre Kinder) und der Flötistin sowie der anschaulichen und sehr zugewandten Predigt angetan und gingen, mit einem Lächeln auf den Lippen den heimatlichen Gefilden zu. Der Superintendent freilich stieg ins Auto und fuhr zum nächsten Gottesdienst nach Bad Frankenhausen.
Die Gottesdienstgemeinde war hier jedoch auf Ruhe und Besinnlichkeit bedacht, die sich schlechter in Bildern festhalten lässt. Die Predigt jedoch lässt sich hier nachlesen. Hier hatte das Krippenspiel bereits um 16 Uhr stattgefunden, so dass für Alt und Jung, für Krippenspiel- und Predigtorientierte Gottesdienstbesucher gesorgt war. Ein schöner Heiliger Abend klang mit „Stille Nacht“ aus.
Zur Christvesper am Heiligen Abend führten in der St. Ulrich Kirche zu Obermehler die Kinder der Gemeinde ein Krippenspiel auf. Sie hauchten der alten biblischen Geschichte Leben ein, indem sie aus der heutige Zeit einen Abstecher wagten in die Zeit zu Christi Geburt.
Unter der Leitung von Katrin Stöber probten die Kinder bereits seit mehreren Wochen. Die Aufführung endete, als sich alle Darsteller um die Krippe versammelt hatten und gemeinsam das Lied sangen: „Ihr Kinderlein kommet…“ Begleitet wurden sie mit dem Akkordeon von Jenny Schmidt und an der Gitarre von Niklas Pollum.
Die Ordinierte Gemeindepädagogin Viktoria Rode, leitete die Christvesper und hielt die Predigt. Sie fand berührende Worte und erreichte mit diesen die Herzen der Gekommenen. An der Orgel begleitete in bewährter Weise Frau Doris Schäfer die schönen Weihnachtslieder.
Während des Gottesdienstes leuchtete auf dem Taufstein das Friedenslicht aus Bethlehem. Mit dem Entzünden und Weitergeben des Friedenslichtes erinnern wir uns an die weihnachtliche Botschaft und an unseren Auftrag, den Frieden unter den Menschen zu verwirklichen
Der Dank gilt allen, die zum Gelingen der Christvesper beigetragen haben.
In der fast vollbesetzten St. Vitus-Kirche Großmehlra
führten am Heilig Abend die Kinder des Kinderkreises und andere Kinder aus dem Ort das Krippenspiel „Der Hirte Benjamin“ auf.
Zwischen den Szenen des Krippenspieles erklangen Weihnachtslieder, die vom Posaunenchor „Thoß“ begleitet wurden.
Die Christvesper wurde in diesem Jahr von der ordinierten Gemeindepädagogin Viktoria Rode gehalten, das Krippenspiel organisierten in alter Weise Natalie Rust, Monika Schwabe sowie Jeanette Stevens-Burhenne.
Die Kirchenältesten, Pfarrer Thomas Reim sowie Pfarrer Michael Schultze danken allen Beteiligten, die zum Gelingen der Christvesper beigetragen haben.
In diesem Jahr gab es einen lustigen Abschluss des Krippenspiels in Oldisleben.
Aber fangen wir von vorne an: Das Krippenspiel wurde von einer ehmaligen Mitspielerin geschrieben. Sie hat oft mitgespielt. Einmal hatte sie sich mit Hilfe von Schuhcreme dermaßen zum Melchior umgewandelt, dass ihre eigene Verwandtschaft sie nicht erkannt hat.
Sie hatte die Idee, dass zwei Jugendliche sich über Weihnachten unterhalten. Die eine freut sich aufs Fest, die andere ist vom Fest nur angeödet.
Kind 1: „Weihnachtlich? Wo? Geschenke gibt’s doch sonst erst wenn die Kirche um ist?“
Kind 2: „Weihnachten ist doch viel mehr!!!“
Kind 1: „Essen, Geschenke, zanken, schlafen… hab ich was vergessen?“
Mittels Bibel –App auf dem Handy begeben sie sich auf die Spur von Weihnachten und entdecken so manches. Z.B.: wie das mit der Krippe heute wirkt. Als Maria und Josef in den Stall gehen, sagt der eine Teenie:
Kind 1: „Boah, wenn dass das Jugendamt erfährt…“
Am Ende aber will ausgerechnet sie ein Selfie machen:
Kind 1: „Weißt du was wir jetzt noch brauchen? Ein Selfie!“
Kind 2: „Für deine Homepage?“
Kind 1: „Nein, als Erinnerung und falls ich mal wieder vergesse warum wir Weihnachten feiern dürfen.“
Kind 2: „Ja? Warum?“
Kind 1: „Weil diese eine Familie eine „Gute Nachricht“ in die Welt brachte und sie nicht für sich behielt!“
Das Selfie wurde bei der Generalprobe geschossen und am Ende des Krippenspieles am Heiligen Abend per Beamer auf die Leinwand gebracht.
Den Spielern, ihren Eltern (die u.a. bei den Proben geholfen haben), den Leuten an der Technik, den Helfen beim Kirche schmücken und nicht zuletzt dem Posaunenchor sei nochmals herzlich gedankt, dass die zwei Christmetten 16:00 Uhr und 17:00 Uhr so gut gelungen waren. Pfarrer Süpke hat wieder mit den Kindern gewettet: Wenn er es schafft, weniger als 5 Minuten zu predigen, gibt es keine Pizza im Januar! („Was ist, wenn ich es doch schaffe?“ „Dann essen wir Döner!“) Die Predigt war drei Minuten länger. Er hat seine Wetter verloren, nicht nur, weil ihm Pizza besser schmeckt. ?
Sondern auch, weil er in seiner Predigt ein cooles Weihnachtsvideo eingebaut hat, dass er drei Tage vorher bekam. Man kann es auch nach Weihnachten zeigen. Wer es ansehen will: https://youtu.be/lSzyE_IHrbc
Am Samstag, den 23.12.2017 lud die Kirchgemeinde Seehausen zu einem Weihnachtskonzert mit dem Ensemble „vocal_heARTS“ in die wunderschöne Dreifaltigkeitskirche des Ortes ein.
Zahlreiche Einheimische und sehr viele Gäste waren dieser Einladung gefolgt, um sich musikalisch mit dem Männerchorensemble auf das Weihnachtsfest einzustimmen.
Die 12 jungen Männer von „vocal_heARTS“ sind ehemalige Abiturienten des Dresdner Kreuzchores, die eine neunjährige musikalische Ausbildung des weltberühmten Dresdner Kreuzchores genossen.
Das Ensemble begeisterte die Gäste während des Konzertes mit einem breitgefächertem a capella Repertoire klassischer Advents- und Weihnachtslieder. Das Publikum würdigte jede Darbietung mit viel Applaus und sogar teilweise mit Standing Ovation.
Nach dem fantastischen Konzert gab es vor der Kirche für alle Gäste Glühwein und Würstchen. Gleichzeitig wurde zur Spendenaktion „Werden Sie Weihnachtsengel“ von Antenne Thüringen aufgerufen.
Diese Spendenaktion unterstützt die wichtige Arbeit des Kinder- und Jugendhospizes Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz. Viele Gäste und auch die Mitglieder des Ensembles „vocal_heARTS“ wurden zu fleißigen Weihnachtsengeln. Ebenso gelang ein Teil aus dem Verkaufserlös von Glühwein und Würstchen in die Spendenbox. So kam an diesem Tag eine Spendensumme in Höhe von
300 Euro zusammen, welche die Kirchgemeinde bereits auf das Spendenkonto des Kinder- und Jugendhospizes überwiesen hat.
Dieser wunderschöne Nachmittag konnte nur mit Hilfe viele Mitwirkenden ermöglicht werden. Aus diesem Grund bedankt sich die Kirchgemeinde Seehausen bei allen spendenfreudigen Weihnachtsengeln und bei allen freiwilligen Helfern, die zum Erfolg dieses Tages beitrugen.
Gemeindekirchenrat Seehausen
Seit nunmehr zehn Jahren öffnen Familien in Oldisleben ihre Türen für den „Lebendigen Adventskalender“. (Dass es zehn Jahre sind, haben wir bei unserer Ortschronistin erfahren, nachdem wir hin und her überlegt haben, wie lange es diese schöne Adventsaktion gibt.)
Thomas und Bärbel Wolff aus Oldisleben organisieren es jedes Jahr aufs Neue. Der „Lebendige Adventskalender“ ist inzwischen so beliebt, dass nicht jede Familie ihr Haus öffnen kann. Es gibt schon Wartelisten für das nächste Jahr!
Vom ersten bis zum 23. Dezember treffen sich zwischen 15 und 50 Menschen, die Besinnung suchen, bei einer Familie. Mit einer großen Zahl – z.B. 22, wird ein Fenster geschmückt. So weiß jeder Besucher, jede Besucherin: „Hier wird da nächste Türchen geöffnet.“ Nicht selten sind es sogar Tore, die weit aufgemacht werden. Bei Plätzchen, Punsch und Glühwein werden Advents- und Weihnachtslieder gesungen, eine bewegende, lustige oder auch ernste Geschichte rund um Weihnachten und den Sinn des Festes vorgelesen. Dann wird ein Gebet für das Dorf durch die einladende Familie gesprochen, wir beten das Vaterunser miteinander und bitten um Gottes Segen.
Zum Abschluss singen wir immer „unsere Hymne“: „Seht die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde.“ Der Start ist am 1. Dezember am Pfarrhaus. Am zweiten Advent trifft sich der „Lebendige Adventskalender“ nach dem Weihnachtskonzert in der Kirche, einen Abend sind wir im Seniorenzentrum „Haus Martha“ zu Gast und an einem Freitag im Dezember beschließt der „Lebendige Adventskalender“ den „Tag der offenen Tür“ in der Gemeinschaftsschule in Oldisleben.
Der krönende Abschluss ist selbstverständlich das Krippenspiel in der St. Johannis Kirche in Oldisleben.
In seinem Wort zum Jahreswechsel schreibt Superintendent Bálint in den Kyffhäuser Nachrichten Folgendes:
Das Jahr 2017 neigt sich dem Ende entgegen. Die letzten Stunden rinnen dahin wie der Sekt in die Kehlen der Feiernden. Es ist Silvester, der letzte Tag im Kalenderjahr, benannt nach dem Bischof von Rom, der 314 sein Amt antrat und am 31.12.335 starb.
Kein Tag im Jahr ist gefüllter mit Hoffnungen und guten Vorsätzen. Aber auch heidnische und Bräuche des Aberglaubens bestimmen diesen Tag in unserer, sich für aufgeklärt haltenden Welt. Menschen, die meinen, dass sie einen GOTT nicht nötig haben, gießen Blei, um sich die Zukunft zu erschließen. Menschen, die glauben, dass sie nicht glauben müssen, weil sie das einschränkte, schießen, einem ursprünglich chinesischen Ritus zur Vertreibung böser Geister folgend, wieder Millionen Euro in Form von Raketen in den Himmel. Noch kurze Zeit zuvor klagten dieselben Menschen, dass es ihnen wirtschaftlich schlecht gehe und nun das.
Als die Pfarrer im Oktober für einige Tage nach Rumänien fuhren, um sich dort mit der Situation der Siebenbürger Sachsen und deren kulturellem Erbe auseinander zu setzen, da wurde uns augenscheinlich deutlich, was wirkliche Not ist.
Vielleicht ist es eine gute Idee, dass wir unsere seit 28 Jahren gewonnene Freiheit einmal darauf verwenden, die Not der Menschen in anderen (nicht einmal afrikanischen, sondern europäischen) Ländern wahrzunehmen. Wer in Feriensiedlungen in Albanien, Bulgarien, Rumänien oder andernorts Urlaub macht, bekommt von der Wirklichkeit nichts mit und kann auch nicht behaupten, diese Länder gesehen (geschweige denn verstanden) zu haben.
Wer genau hinsieht und auch an die Orte abseits der aufpolierten Touristenorte geht, wird auch demütiger in seinen Ansprüchen und der Postulierung, dass ihm Glück und Wohlstand zustünden.
Mich hat diese Reise sehr demütig gemacht und gelehrt, wie gut es uns geht. Diese Erfahrung wünsche ich vielen Menschen, die sich auf verschiedenste Weise als benachteiligt bezeichnen (auch denen, die alles haben wünsche ich diese Erfahrung) und deshalb so oft undifferenziert und von Hass getrieben, die Medienlandschaft verarmen (denn von Bereicherung kann an dieser Stelle keine Rede sein).
Das neue Jahr steht vor uns und es bringt eine Menge Aufgaben mit sich. Wenn wir diese Aufgaben nicht lösen, werden wir erleben, wie wir nicht nur geistlich, sondern auch geistig verarmen und damit eine Hoffnungslosigkeit herbeireden, die dann von einem großen Führer, wie wir sie in aller Welt erschrocken zur Kenntnis nehmen müssen, mit eigenem Inhalt gefüllt werden könnte. Dessen Füllung wird aber nicht die Er-Füllung bringen, die sich die Menschen vorstellen. Sie wird Leid und Not bringen, wie vor, während und nach dem 1. und dem 2. Weltkrieg, weil Krieg als ein Lösungsmittel wieder salonfähig wird, obwohl wir alle nachlesen und z.T. hören (es gibt noch Zeitzeugen) können, wie unsere Großeltern und Eltern am Krieg gelitten haben. Was wir nicht selbst erleben scheint es nicht zu geben und 70 Jahre Frieden offensichtlich die Sinne für die Kostbarkeit desselben zu vernebeln.
Was steht vor uns? Die größte Aufgabe besteht in einem Mentalitätswechsel. Es bringt nichts aber auch gar nichts, auf das politische Establishment zu schimpfen, es als Popanz aufzubauen, um dann darauf herumzuprügeln. Jedem steht es frei, sich in Parteien zu organisieren, Wahlen zu gewinnen und es dann besser zu machen. Wer aber ständig auf den anderen herumhackt ohne überzeugende Alternativentwürfe zu haben, der destruiert die Demokratie und sorgt dafür, dass wieder eine Diktatur Nährboden findet (Ungarn und die Türkei sind nur zwei Beispiele für die Berechtigung der Sorge). Nach zwei deutschen Diktaturen steht mir danach nicht der Sinn.
Deswegen muss es diesen Mentalitätswechsel in Deutschland, aber auch in unseren Kirchengemeinde(verbänden)n geben. Probleme müssen benannt, müssen offen ausgesprochen werden – aber nicht mit Zorn und Geifer vor dem Mund. Zorn war schon immer ein schlechter Ratgeber und Geifer schadet dem Geifernden (Jesus Sirach 30,24; 40,2- 11) zuerst und erst danach dem Begeiferten.
Dabei wird zu viel Energie und intellektuelles sowie gestalterisches Potential vergeudet. Wenn all die anonymen Kritiker und Wortführer im Internet beispielsweise ihre Kritik klar und deutlich benennten und dann konstruktive Gegenvorschläge machten, die empirisch überprüfbar wären, dann könnte sich eine Lösungskultur entwickeln, die die eingesetzten Emotionen und Kräfte zum Wohl der ganzen Bevölkerung nutzbar machten. So könnten ganz neue Prozesse angestoßen werden, die die Bürger einbeziehen und nach dem Besten der Stadt (Jer 29,7), des Staates suchen. Die immerwährende Kommentierung vom heimischen Sofa aus führt nicht nur in eine Gewaltspirale der Worte, sondern auch keinen Schritt vorwärts. Sie bereitet nur einem Verdrussgefühl Vorschub, dass dann in neue und schlimmere Nöte führt.
Überdies ist niemandem geholfen, schon gar nicht dem oft proklamierten Volk (wer legt eigentlich fest, wer das Volk ist? Gelegentlich hat man den Eindruck, dass man sich „sein Volk“ zusammensucht, denn eine homogene Meinung in Deutschland ist nirgends erkennbar), wenn jemand immer alles besser weiß, jedoch keine nachprüfbaren Gegenvorschläge vorlegt und auch noch anonym bleibt, so dass mit ihm nicht in einen Diskurs um die beste Lösung getreten werden kann. Doch genau darum sollte es ja gehen – um die beste Lösung für unser Land. Oder geht es letztlich gar nicht darum, sondern nur um „Erregungsabfuhr“, um „Recht haben“ und Meinungsführerschaft?
Ich bedauere deshalb sehr, dass sich viele Menschen, von den Gesprächsforen angewidert, abwenden und der Eindruck entsteht, dass das die Meinung „des Volkes“ sei, die da zu lesen ist. Aber mancher glaubt, dass ein Gespräch mit Menschen, die nicht einmal den Mut haben, sich erkennen zu geben, überhaupt kein Sinn macht und verschwendete Lebenszeit ist… Mein Angebot an solche „Anonyme“, nach Gottesdiensten mit mir in ein konstruktives Gespräch zu kommen, wurde bisher nicht einmal angenommen.
Weitere Anforderungen stehen vor uns, ich will nur noch zwei davon nennen. In den letzten Monaten wurden immer wieder Verbrechen begangen. Auch in unserem ländlich geprägten Landkreis. Das wird zu Recht benannt und kritisiert. Ich vermisse aber die gleiche Empörung, wenn ein Deutscher eine Frau vergewaltigt, Diebstahl oder Körperverletzung begeht. Denn die Tat unterscheidet sich doch in nichts und das Opfer ist doch immer gleich traumatisiert – egal welcher Nationalität der Täter ist. Jede*r, der/die eine Straftat begeht, muss gefasst, verurteilt und seiner/ihrer Strafe zugeführt werden. Wir sollten aber bedenken, ob wir nicht zu Heuchlern werden, wenn wir die Taten der Ausländer anders bewerten als die der Inländer. Dann werden wir mitschuldig, denn wir sind nicht solidarisch mit den Opfern, die in jedem einzelnen Fall unser Einfühlungsvermögen brauchen.
Eine dritte (und hier vorläufig letzte) Anforderung ist unser Umgang miteinander. Ich wünsche mir für 2018, dass wir unsere Worte sorgsamer und überlegter wählen, lieber etwas mit Reaktionen warten und nicht im Brass schreiben und reden. Warum?
Es ist ein Zeichen von (Mit)Menschlichkeit, wenn wir darum bemüht sind, den anderen auch mit Worten zu würdigen und zu respektieren. Mir muss nicht alles gefallen, was ich lese. Jedoch kann ich es als eine Meinung erst einmal respektieren (außer, es steht nicht auf dem Boden unseres Grundgesetzes) und mich Wertungen enthalten. Niemand von uns gefällt es, wenn der andere unseren Beitrag abfällig kommentiert. Deswegen können wir damit anfangen, es nicht zu tun. Warum nicht so? „Ich höre Deine Meinung, aber folgende Argumente sprechen m.E. gegen Deine Meinung. Mich würde interessieren, wie Du auf meine Argumente eingehst und verspreche, sie auch zu hören und zu bedenken.“
Das müsste nicht jedes Mal so gesagt, aber gelebt werden. Das würde die von mir als verbale Gewaltspirale wahrgenommene Entwicklung deutlich abbrechen helfen. Denn recht zu haben ist ein Privileg, das ich durch Nachdenken, Weiterentwickeln und ständige Veränderungen erhalte. Es ist nicht per Geburt oder Abstammung zugesichert. Wir Deutschen sind dafür trauriger Beweis in der Geschichte der Menschheit.
Nach den nur drei Anforderungen will ich noch auf einen entscheidenden Zuspruch zu sprechen kommen, der die Kraft geben kann, die Anforderungen zu meistern.
Der für das Jahr 2018 geloste Bibelvers (Jahreslosung) bringt es wie kaum ein anderer auf den Punkt: „Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“
Viele Menschen, vor allem die, die sich zu kurz gekommen wähnen, haben einen ungestillten Lebensdurst. Doch der ist nicht durch materielle Dinge zu stillen, denn die vergehen, verblassen, verlieren (sobald wir ihrer habhaft wurden) ihren Wert. Tragende Werte sind immateriell. Es sind verlässliche Freundschaft, Treue, Liebe. Sie sind nicht käuflich. Sie können auch nicht eingeklagt, sondern nur empfangen werden. Sie kommen uns von außen zu – bestenfalls.
Der Bibelvers aus der Offenbarung, dem letzten Buch der Bibel, sagt uns, dass wir das lebendige, das Durststillende Wasser umsonst bekommen. Von GOTT. Doch die Durstigen müssen es haben wollen, müssen das Angebot annehmen und nicht vor der Quelle liegend verdursten, nur weil sie glauben, es gäbe die Quelle nicht, weil sie sich das nicht vorstellen können. Das Angebot ist unvorstellbar aber es ist wahr. SEINE Einladung steht, unsere Antwort steht aus.
Ich wünsche uns allen ein gesegnetes neues Kalenderjahr 2018, wie immer Sie dessen Anfang auch feiern. Die Antworten auf meine Gedanken werden zeigen, ob sie schon erste Früchte bringen. Ich wünsche es Ihnen und mir von Herzen.
Ihr Superintendent Kristóf Bálint