versendet am 02.08.2019
Unsere Themen:
Donnerstag, 15. August, 19.30 Uhr in der Altstädter Kirche in Bad Frankenhausen: Das Konzert (Frankreich, 2011)
Der Dirigent des Orchesters des Bolschoj-Theaters hat aus politischen Gründen zu Breschnews Zeiten sein Amt verloren und darf nur noch als Reinigungskraft im Theater arbeiten. Durch Zufall gerät eine Einladung seines ehemaligen Orchesters nach Paris in seine Hände. Damit nimmt eine aberwitzige kuriose aber auch gefühlvolle Komödie an Fahrt auf, in der unter anderem auch Tschaikowskys Konzert für Violine und Orchester in D-Dur eine Hauptrolle spielt.
Herzliche Einladung!
Nach einiger Vorlaufzeit und mehreren Prüfungen durch Kreiskirchenamt und Landeskirchenamt gibt es ab sofort im Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen eine verbindliche Gebührenordnung für den Instrumentenunterricht.
Diese Gebührenordnung ist für alle Musikschüler der Kantoren des Kirchenkreises verbindlich. Sie ist durch die Kantoren vor Unterrichtserteilung an die Schüler bzw. deren gesetzliche Vertreter auszuhändigen und danach ist eine entsprechende Abrechnung vorzunehmen.
Hier können Sie die genehmigte Gebührensatzung einsehen:
Gebührenordnung Instrumentenunterricht KK (*.pdf-Datei, 872 KB)Superintendent Bálint hat freundlicher Weise dem Newsletter erneut seinen letzten Lichtblick zum Abdruck zur Verfügung gestellt. Wer die Lichtblicke, Andachten von Konventualen des Kirchenkreises, durchgängig lesen will, der findet sie unter https://www.suptur-bad-frankenhausen.de/glaube-und-leben/andachten/.
Welcher Gebrauch geht in die Irre?
Um nicht böswillig oder versehentlich missverstanden zu werden:
1. Kinder sind ein hohes Gut und/oder sollten es sein. Sie zu schützen gehört zu unserer ureigenen Bestimmung.
2. Kinder können und dürfen nicht „gebraucht“ werden. Das widerspricht ihrem Wesen und Ihrer Bestimmung als Mensch. Wo immer Menschen „gebraucht“ werden (ob als Kinder, als „Kanonenfutter“ im Krieg, als „billige Arbeitskräfte“, als Prostituierte oder Prostituierter…) geht ihre Bestimmung zu Bruch, werden sie unmenschlich behandelt, ist dem ohne Einwände zu widersprechen.
3. Kinder sind in besonderer Weise schützenswert, weil sie nicht den Hauch einer Chance gegen Erwachsene haben, die ihnen kräftemäßig und oft auch intellektuell häufig unterlegen sind, viele Dinge wie fehlendes Wissen nicht mit Erfahrung ausgleichen können. Sie bedürfen deshalb des Schutzes der Allgemeinheit. Wer ihnen diesen versagt, verhält sich unsozial und stellt sich außerhalb der Zivilisation.
In der Vergangenheit ist das, GOTT sei es geklagt, auch in Kirchen oft nicht genügend mit Leben gefüllt worden. Katholische wie evangelische Einrichtungen bzw. Personen wurden überführt, dass Sie Kindern körperliche, seelische und sexuelle Gewalt antaten.
Das ist nicht gründlich genug aufzuklären und ans Tageslicht zu holen. Dabei haben die beiden Kirchen unterschiedliche Tempi an den Tag gelegt und hatten verschieden hohe Hürden zu nehmen, nun aber sind sie an einer ernsten Aufklärung interessiert und das ist gut so. Vor allem aber ist es notwendig, damit erlittenes Unrecht aufgearbeitet werden kann. Den Opfern dieser Verfehlungen sollte unsere ganze Aufmerksamkeit und Fürsorge gelten, dabei aber nicht vergessen werden, dass es immer einzelne Menschen(gruppen) waren, die den Kindern Gewalt antaten. Es war nicht „die Kirche“, wenngleich gewisse, ihr innewohnende Strukturen das unterstützt haben und manches Schweigen oder Verdrängen in der Vergangenheit unerträglich ist.
Doch, und das darf keineswegs böswillig oder versehentlich als Relativierung verstanden werden, der Ärztliche Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Ulm, Jörg Fegert, sagt: „Wir haben in Deutschland ungefähr doppelt so viele Fälle im Sport wie in der Kirche“. Was in Katholischer und Evangelischer Kirche (ich nenne immer beide, weil ich dem Vorwurf entgehen möchte, wir zeigten auf andere um von uns selbst abzulenken, wenngleich die Fallzahlen schon ihre eigene Sprache sprechen) schon unfassbar ist, wurde erst vor wenigen Tagen, am 13. Juli in der ARD zum ersten Mal intensiver angefasst. Wäre dies bei Kirche passiert, hätten die Überschriften „Skandal“ und noch weniger Schmeichelhaftes geheißen. Doch nach dem TV-Bericht ist es seltsam still und das bei hochgerechneten 200.000 Fällen!
Von den von Fegert befragten 1.800 Leistungsportler*innen hatte ein Drittel sexuelle Übergriffe erlebt.
Wohl deshalb, weil alle, die mit ausgestrecktem Finger auf die Kirche zeigten, nun merken, dass Ihnen das Thema doch näher rückt als bisher gedacht und drei Finger ihrer Hand auf sich selbst weisen. Agnostiker konnten ja bisher immer sagen: Nur gut, dass mein Kind nicht in kirchlichen Einrichtungen war, da konnte ihm nichts passieren!“
Doch nun rückt das Thema ganz bedrohlich nah. Kaum ein Kind, dass nicht in einem Sportverein aktiv ist und das soll u.U. vom Trainer oder Betreuer unsittlich berührt worden sein oder Schlimmeres? Berichte wie die der Ex-Fußballerin Nadine, die jahrelang von ihren Betreuern missbraucht und vergewaltigt worden war (Deutschlandfunk), schrecken auf und verstören. Nur ja nicht weiter nachfragen, denn vielleicht betrifft es ja auch mein Kind? Oder das des Nachbarn.
Als es um die Kirche ging, da konnten wir uns trefflich empören, das hat ja unsere Vorurteile bestätigt, das wussten ja schon vorher, auch wenn wir keinerlei Ahnung von Kirche haben und noch nicht einmal in einer waren. Doch nun? Mitten im Alltag, mitten im Leben, mitten unter Leuten, von denen wir womöglich sogar ein gutes Urteil haben? Sind unsere (Vor)Urteile womöglich alle naiv oder sogar dumm? Können wir uns und unseren Instinkten u.U. gar nicht vertrauen und das Böse ist näher als wir ahn(t)en? Nur ja nicht weiterdenken, lieber auf die zeigen, bei denen wir es schon immer wussten, aber doch nicht bei uns! Das ist doch gar zu grausam.
In einem Bericht aus den USA sah ich eine Mutter, die fassungslos von einem Sportmediziner sprach. Er untersuchte ihre Tochter, Sie selbst war im Raum stand hinter dem Mediziner, während dieser ihre Tochter zwischen die Beine fasste. Sie bekam es nicht mit und wollte, als ihre Tochter ihr das im Nachgang der Untersuchung unter Tränen erzählte, ihr keinen Glauben schenken. Es ist uns näher als wir glauben, es ist sogar sehr viel näher.
Fachleute weisen darauf hin, dass die meisten Missbräuche überhaupt in familiären Zusammenhängen passieren und auf Vertrauensverhältnissen gründen (nur ca. sechs Prozent geschehen durch dem Kind Fremde - Inländer wie Ausländer). Das sind mehr als in Sport und Kirche zusammen, wobei einerseits die Dunkelziffer sehr hoch ist und die hochgerechneten Zahlen nur einen Abglanz der Wirklichkeit bieten können.
Doch über Missbrauch wird selten offen gesprochen, zumal die Täter nicht davor zurückschrecken, Kindern und Jugendlichen den Tod der Eltern oder vergleichbares anzudrohen, wenn Sie anderen davon erzählen.
Nun gibt es ja Zeitgenossen, die die Todesstrafe für Kindermissbrauch (das dieses Wort an sich absurd ist, wurde, denke ich, deutlich, da Kinder überhaupt nicht gebraucht werden dürfen) fordern. Dieser menschlich halbwegs verständliche Impuls, ist aber kurzsichtig.
Zum einen folgt er dem Denken, dass wenn die Ursache für ein Übel weg ist, das Problem gelöst ist. „Missbraucher tot, Kind gerettet“.
Das bewegt sich auf der intellektuellen Ebene von Drachentötergeschichten, wobei niemand danach fragt, wie es sintemals der vom Drachen geraubten Prinzessin erging und wie es heute dem vergewaltigten Kind oder Jugendlichen geht, dass/der/die davon sein/ihr Leben lang gezeichnet sein wird.
Zum anderen zeigen Länder mit Todesstrafe, dass sich der gewünschte Effekt der „Abschreckung“ nicht einstellt. Vielmehr ist die Straftatrate in solchen Ländern besonders hoch.
Wenn wir danach fragen, wie es den Opfern geht, so können sie aus dem Tod des Täters keinen positiven Nutzen ziehen. Es wird Ihr zerstörtes Urvertrauen in die Gattung Mensch nicht wiederherstellen.
Zudem würden sich viele derer, die Aufkleber wie „Todesstrafe für Kinderschänder“ an ihren Autos kleben haben, wundern, wie viele Freunde, treue Väter und fürsorgliche Onkel und Tanten (ja, auch Frauen sind Täterinnen oder ermöglichen die Tat) sie in ihrem Umfeld verlören. Es könnte sehr einsam um sie werden.
Ich plädiere dafür, und das wäre ein echter Lichtblick in dieser Diskussion, dass wir allen diesen Übergriffen, ob in Kirche, Sport oder Gesellschaft, mit gleicher Intensität nachgehen, gleich stark verurteilen und sie möglichst von vornherein verhindern. Das heißt nicht generelles Misstrauen aber eine gehörige Portion Aufmerksamkeit, vor allem aber das Ablegen aller Vorurteile. Einem Kind oder Jugendlichen ist es egal, ob es vom Vater, vom Onkel, dem Trainer oder einem Geistlichen Gewalt erfährt. In jedem Fall ist es abscheulich und verurteilenswert. Es darf und kann nicht um Bestätigung von „liebevoll gepflegten Vorurteilen“ gehen, sondern einzig und allein um den Schutz von Menschen. Das wiederum speist sich für mich aus der Tatsache, dass wir GOTTes Ebenbild sind und alle gleich wertvoll. Es geht schließlich um unsere (Kindes)Kinder, das muss uns alles wert sein.
Herzliche Einladung zum Nachdenken und Handeln.
Ein gesegnetes, aufmerksames und dem andern zugewandtes Wochenende,
Ihr Superintendent Kristóf Bálint, Bad Frankenhausen
Die evangelische Kirche hat eine Hotline für Opfer sexueller Gewalt eingerichtet. Sie ist unter 0800.5040112 oder zentrale@anlaufstelle.help oder www.anlaufstelle.help zu erreichen.
Weitere Hilfe unter: https://beauftragter-missbrauch.de/praevention/was-ist-sexueller-missbrauch/wo-findet-missbrauch-statt oder https://silberdistel-ludwigsburg.de/fragen-antworten
Der Evangelische Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen ermöglichte unter Leitung von Gemeindepädagogin Vanessa Jüngling am 21.07.2019 für Jugendliche und regionale christliche Jugendgruppen den Besuch der Sondershäuser Schlossfestspiele. In diesem Jahr wurde das weltberühmte Musical JESUS CHRIST SUPERSTAR von Andrew Lloyd Webber gezeigt. So machten sich Jugendliche aus dem Kyffhäuser- und Unstrut-Hainich-Kreis auf den Weg, um sich diesen Ohren- und Augenschmaus nicht entgehen zu lassen. Treffpunkt war zunächst die Trinitatiskirche in Sondershausen, wo Jugendliche aus Sondershausen, Ebeleben, Helbedündorf, die Junge Gemeinde Greußen wie auch die Junge Gemeinde aus Körner-Menteroda-Schlotheim sich spielerisch kennenlernten. Darüber hinaus gab es sowohl einen Imbiss als auch einen kleinen historischen Impuls durch den Kirchenführer. Gemeinsam sind wir zum Festspielgelände gelaufen, dort angekommen erwartete uns eine große und wunderbare Aufführung der größten wahren Geschichte aller Zeiten.
Dieser fehlte - wie wir alle feststellten - nur das für uns als Christen so Entscheidende: Ein hoffnungsvoller Blick auf die Auferstehung Jesu.
Es ist schön zu sehen, dass unseren Jugendlichen ihr Glaube wichtig ist und dass sie sich trauen, nicht nur diesen, sondern auch künstlerische Aussagen zu hinterfragen. Die darüber erhitzen Gemüter wurden am Ende noch mit einem leckeren Eis abgekühlt. So ging ein schöner sonniger Abend zu Ende.
Das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit durften Klaus-Rüdiger und Anita Prang aus Schlotheim feiern. Nach der Andacht mit Einsegnung wartete ein alter Lanz, um die Gäste zur weiteren Feier zu bringen.
BKM stellt 2018 mehr Fördermittel für den Erhalt von Schriftgut in Archiven und Bibliotheken zur Verfügung
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) stellte in den letzten beiden Jahren das schriftliche Kulturgut unter deutlich stärkeren Schutz: Das Sonderprogramm für Originalerhalt ist massiv aufgestockt worden, sodass nun Säurefraß und andere Gefahren für Akten, Bücher und wertvolle Dokumente wirksamer in der Breite bekämpft werden können.
Kulturstaatsministern Grütters erklärt: „Vielfach sind historische Handschriften und Bücher in unseren Archiven und Bibliotheken durch Säurefraß, Feuchtigkeit und Schimmel in ihrer Substanz akut gefährdet. Als kultureller Schatz muss dieses Erbe vor dem schleichenden Verfall bewahrt und für künftige Generationen erhalten werden. Wie die Nachfrage zu dem erstmals in 2017 aufgelegten Sonderprogramm zeigt, besteht ein großer Bedarf an Fördergeldern. Für 2018 werden die zusätzlichen Sondermittel für die Rettung des bedrohten schriftlichen Kulturerbes nunmehr auf 2,5 Million Euro erhöht.“
Mithilfe unseres ehrenamtlichen Archivpflegers Dr. Wolfram Theilemann wurde der Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen erfreulicherweise in das Förderprogramm mit aufgenommen.
Über seine Arbeit im Rahmen dieses Projektes hat Herr Dr. Theilemann einen umfassenden Bericht im Mitteilungsblatt 2018 des Freistaat Thüringen "Archive in Thüringen" verfasst, den Sie unter folgendem Link einsehen können (ab Seite 28).