versendet am 13.03.2020
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Aus der Superintendentur verließ heute folgende Pressemitteilung das Haus:
Durch die gestern in den Internet-Medien und heute in den Print-Medien erlassene Allgemeinverfügung des Landratsamtes, durch die heute mitgeteilte Schulschließung ab Dienstag sowie durch die Tatsache, dass wir im Kyffhäuserkreis derzeit schon sechs Erkrankte haben (Stand 12 Uhr), ist auch für die Evangelische Kirche eine Situation eingetreten, die eine neue Bewertung erfordert.
Es kommt, so der leitende Notarzt der KMG-Kliniken, darauf an, die Ansteckungsketten zu unterbrechen, um Verhältnisse wie aktuell in Italien zu verhindern bzw. wenigstens hinauszuzögern. Dabei ist die Hilfe jedes Teils unserer Zivilgesellschaft gefragt. Jeder ist für alle wichtig. Jede trägt für alle Verantwortung. Unser aller Verhalten und Handeln hat Konsequenzen für die ganze Gesellschaft. Unbedachtes oder unsensibles Handeln kann möglicherweise Menschenleben kosten.
Der Kyffhäuserkreis hat aktuell die meisten Corona-Fälle der Thüringer Landkreise, so dass besondere Maßnahmen ergriffen werden müssen, wenn sie einigermaßen beherrschbar bleiben sollen. Deshalb haben wir nach reiflicher Überlegung beschlossen, dass wir uns an einem Handeln beteiligen, dass die Ansteckungsketten unterbrechen hilft.
Da die Inkubationszeit 14 Tage beträgt, sind von heute, dem 13.03., bis zum 27.03. alle Gemeindeveranstaltungen abgesagt. Dies ist durch Aushänge und auf andere ortsübliche Weise bekannt gemacht. Die Veranstaltungen sind auf der Homepage des Kirchenkreises gelöscht und geben damit kund, dass nichts stattfindet. Es wird zudem in den Kirchengemeinden um Verständnis und Beherzigung der vom Landkreis getroffenen Regelungen geworben.
Wir sehen andernorts was passiert, wenn der Ansteckungszyklus nicht unterbrochen wird. Niemand kann sich wünschen, dass sich das auch bei uns ereignet. Ob und wie lange diese Regelung währt und ob sie ggf. verlängert wird, kann jetzt noch nicht seriös gesagt werden. Dies ist frühestens in der nächsten Woche zu entscheiden und die Entwicklung abzuwarten.
Wenn nun keine Veranstaltungen stattfinden, wie kann sich geistliches Leben ereignen? Ein paar Impulse seien dazu gegeben:
„Wichtig ist es“, so Superintendent Kristóf Bálint, „dass wir Vertrauen wagen und ausstrahlen, indem wir uns aktiv an einer Unterbrechung der Ansteckungskette beteiligen und miteinander (z.B. fernmündlich) und füreinander beten. Auch Nichtgläubige können sich aktiv einbringen, indem sie sich konsequent an der Unterbrechung der Ansteckungskette beteiligen, so wenig wie möglich Kontaktmöglichkeiten suchen und sich an die allüberall kommunizierten Hygieneregeln halten."
Ich grüße Sie in der Verbundenheit unseres Glaubens herzlich und voller Vertrauen und unter dem Wort: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“
Zur Frage, wie mit Trauergottesdiensten und Beisetzungen zu verfahren ist, muss im Landkreis noch nach Lösungen gesucht werden. Wer will bei einer Trauerfeier oder einem Trauergottesdienst die Desinfektion überwachen und dafür sorgen, dass die Besucher ab dem 50. den Friedhof nicht betreten? Hierzu braucht es noch einer Übereinkunft für alle Menschen im Landkreis und einer Aussage aus dem Landratsamt, die aber schon in Aussicht gestellt ist.
Herzliche Grüße
Kristóf Bálint
Weitere Hinweise auch unter: https://www.ekmd.de/aktuell/nachrichten/corona-virus-wichtige-tipps-und-hinweise-der-ekm.html
Reisewarnungen Auswärtiges Amt: www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/10.2.8Reisewarnungen
Am Sonntag Reminiscere lud die Glocke Reminiscere aus dem Jahr 1955 zum letzen Mal zum Gottesdienst in die Trinitatiskirche in Sondershausen ein. Am Montag (9.März 2020) wurde sie vom Turm geholt.
Sie soll nun Bestandteil eines Denkmales werden, welches durch die Stadt am 8. April 2020, dem 75. Jahrestag des Bombenangriffs auf Sondershausen eingeweiht wird. Die Glocke trägt die Inschrift: "Alles ist eitel, du aber bleibst und wen du ins Buch des Lebens schreibst" und "Den Toten zum Gedenken, den Lebenden zum Mahnung 8. April 1945, Karfreitag 1955".
Sie ist eine Stahlgussglocke, die als Ersatz für die im 2. Weltkrieg eingeschmolzene Glocke gegossen wurde. Bronze war nach dem Krieg nicht verfügbar. Leider hat sie nicht den Klang und die Lebensdauer einer Bronzeglocke. Darum ist ein Ersatz notwendig. Die neue Glocke wurde bereits im Dezember 2018 gegossen und steht im Eingangsbereich der Trinitatiskirche. Sie wird zum 400. Jahrestag der Trinitatiskirche am Trinitatisfest (7. Juni 2020) gemeinsam mit einer im April zu gießenden Glocke geweiht.
„Was für ein herrliches Gewusel!“ „So viel Kinder und junge Familien!“ Solche und ähnliche Stimmen gab es wieder beim Gottesdienst für Leib und Seele am 1. März in Schlotheim. Andrea Glaser sorgte mit Musikschulkindern und dem Kinderchor der Kirchgemeinde für einen würdigen Rahmen. Und Pfarrerin Freudenberg erzählte die Geschichte der gar nicht so romantischen Sintflut.
Doch am Ende stand der Regenbogen als Symbol des Friedens und der Hoffnung. In der Seele gestärkt blieben viele zum gemeinsamen Mittag. Wie viele gute Gespräche ergeben sich da, frei nach dem Motto: Zusammen is(s)t man weniger allein. Der nächste Gottesdienst für Leib und Seele ist für den Pfingstsonntag geplant.