versendet am 15.05.2020
Unsere Themen:
Acht Menschen stehen zusammen. Natürlich in zwei Metern Abstand zueinander. Und natürlich auch mit Mundmaske vor dem Gesicht. Schließlich ist Corona. Und in solchen Zeiten hält man sich an die Vorschriften – auch wenn es sich doof anfühlt und noch doofer aussieht.
Acht Menschen stehen zusammen und wurden gerade Zeuge eines Wunders. 7.000kg flüssiges Metall – über 1000°C heiß liefen über Gänge im aufgeschütteten Gießhügel: aus dem Schmelzofen direkt in die Glockenformen, die in sechs Metern Tiefe in einer Grube vergraben sind. Drei Glocken wurden gegossen. In der Halle ist es heiß, Dämpfe und Rauch erfüllen den Raum, die Anspannung unter den Gästen und unter den Gießern war groß, es herrschte absolute Stille. Ab und zu ein „mehr Metall“ vom Meister. Sonst hört man nur das flüssige Metall fließen.
Und dann der Moment, auf den alle gehofft haben: Der Guss ist fertig und der Meister hat die erleichternde Nachricht: „Es lief sehr, sehr gut. Wir sind guter Hoffnung, dass alle drei Glocken gelungen sind.“ Und dann beten die acht Menschen gemeinsam mit dem Meister das Vaterunser und beginnen zu singen – den Mundmasken zum Trotz: „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; meine geliebte Seele das ist mein Begehren. Kommet zuhauf, Psalter und Harfe wacht auf: Lasset den Lobgesang hören.“ Acht Menschen singen und geben damit ihren Gefühlen Ausdruck – wie jeder Mensch, der singt.
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Am Freitag, den 08.05.2020 wurde in Neunkirchen/Baden die vierte Glocke für den Turm der Trinitatiskirche in Sondershausen gegossen. Fast 2.500kg wird sie wiegen und den tiefen Grundton des neuen Geläuts bilden. Viele Jahre lang haben viele Sondershäuserinnen und Sondershäuser auf diesen Tag hingefiebert und den Abschluss des Glockenprojekts ersehnt. Das Warten hat sich gelohnt und wir können uns auf das erste Geläut der dann vier Glocken im Turm freuen. Eine kleine Gruppe durfte am 08.05. trotz Corona nach Baden-Württemberg fahren und diesem besonderen Moment beiwohnen. Und als der Guss vorbei war, fiel es nicht schwer in das Lied „Lobe den Herren“ einzustimmen, denn wir durften bei einem Wunder dabei sein.
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„Kantate“ heißt der kommenden 4. Sonntag nach Ostern. „Singet“, so die deutsche Übersetzung. Eine Aufforderung zum Singen und in Loblieder einzustimmen – wie wir am vergangenen Freitag nach dem Glockenguss. „Stimmt in Loblieder ein und freut euch…“ – so die einfache Botschaft.
Wer singt, der gibt seinen Gefühlen Ausdruck. Und am besten singt es sich, wenn man sich freut:
…über das Wiedererwachen und die Schönheit der Natur
…über etwas, was dir gelungen ist
…über etwas, worauf du hingefiebert hast und was endlich gelungen ist
…über Hoffnung am Ende eines schweren Weges
…über die vielen kleinen Siege des Lebens
Auch die vier Glocken der Trinitatiskirche werden singen, wann immer sie läuten: von Frieden und Hoffnung, von Leben und Liebe, von Gott und der Welt und von unserem Leben. Ich freue mich darauf!
Ein schönes Wochenende wünscht Pfarrer Karl Weber (Sondershausen)
weitere Eindrücke vom Glockenguss gibt es auf unserer Facebook-Seite https://www.facebook.com/KircheSondershausen
Ein herzliches Hallo allerseits!
Als die baldige neue Pfarrerin in Greußen möchte ich mich hier kurz vorstellen.
Von der Elbe an die Helbe – so könnte ich meinen Weg ganz grob beschreiben, ein paar Umwege gehören aber auch dazu: Aufgewachsen bin ich an der Elbe in Dresden. Mit vielen Ausflügen nach Thüringen, denn eine Seite meiner Verwandtschaft hat ihre Wurzeln hier.
Nach dem Abitur habe ich ein Jahr lang im polnischen Riesengebirge gelebt und in einer kleinen Kirchengemeinde mitgearbeitet. Ich stand mit Besuchergruppen in der Kirche, ich stand allein oben in den Bergen mit dem Wind im Gesicht. Und zum Schluss stand ich sogar ein paar Mal für einen Gottesdienst vor der versammelten Gemeinde.
So habe ich den Pfarrberuf kennen und lieben gelernt. Es hat mich begeistert, Menschen auf ihrem Lebensweg zu begleiten und gemeinsam nach Gott und der Welt zu fragen. Also habe ich in Leipzig, Halle und Hull (England) Theologie studiert. Neben nützlichen Fächern wie Hebräisch und Philosophie, hab ich auch Klettern und Swing Dance gelernt.
Für das Vikariat hat es mich nach Ingelheim an den Rhein verschlagen, wo mich sehr viele Weinberge und noch mehr Kirchenmusik erwartet haben. Viel Zeit habe ich an der Grundschule verbracht und mit einem Projekt für Konfirmand:innen und Senior:innen zum Thema Heimat. Wenn da noch Luft war, habe ich in meinem Garten gewerkelt oder bin am Rhein entlang gewandert.
Momentan absolviere ich noch ein Praktikum bei der Behindertenseelsorge Wiesbaden. Im August soll es dann an der Helbe in Greußen losgehen, endlich wieder ein ganzes Stück näher an der alten Heimat. Gemeinsam mit meinem Mann, der Chemiker ist und bereits in Weimar arbeitet, bereite ich schon fleißig den Umzug ins Pfarrhaus vor.
Theresa Hauser
Liebe Jubilare der Konfirmationsjubiläen 2020 im Regionalpfarramt Greußen-Großenehrich,
zu Beginn des Jahres hatten wir Sie mit großer Vorfreude anlässlich der Jubiläen Ihrer Konfirmation zum Gottesdienst eingeladen. Die jeweiligen Veranstaltungen hätten
stattgefunden. Diese entfallen leider.
Aufgrund der durch die Corona-Virus-Pandemie bestehenden Abstandsregeln sind Veranstaltungen dieser Größenordnung mit Rücksicht vor allem auf Ihre Gesundheit derzeit nicht möglich. Wir bitten um Ihr Verständnis und hoffen, Ihnen so bald wie möglich einen Ersatztermin mitteilen zu können. Dieser wird aller Vorrausicht nach allerdings erst im Jahr 2021 stattfinden.
Wir wünschen Ihnen Gottes Segen und vor allem Gesundheit!