versendet am 19.09.2014
Unsere Themen:
Feierliche Verleihung in einem Gottesdienst mit Superintendent Bálint
Seit vielen Jahren wünschten sich die Gemeindeglieder von Gundersleben einen Namen für ihre Kirche. „Was uns wichtig ist, dem geben wir einen Namen“. Unseren Liebsten geben wir einen Kosenamen, viele Tiere und sogar manches Auto hat einen und nun soll endlich die bisher namenlose Kirche von Gundersleben einen Namen bekommen. Viele Jahre schon treibt die Kirchenältesten die Namenlosigkeit um und so wurde Pfarrer Michael Schultze, mit der zeitweise Vakanzvertretung dieses und anderer Orte betraut, von der Kirchenältesten Rosemarie Koch u.a. mit diesem Anliegen bestürmt. Bei Pfarrer Schultze aus Menteroda fiel das Ansinnen der Gemeinde auf fruchtbaren Boden. Ein Namensgebungsverfahren wurde eingeleitet und die Gemeindeglieder konnten unter vier Namen (St. Martini, St. Johannis, St. Elisabeth und Lutherkirche) wählen. Die meisten Stimmen entfielen auf St. Elisabeth.
In einem Verfahren, das die Zustimmung des Superintendenten und des Landeskirchenamtes in Erfurt vorsieht, wurde der Name St. Elisabeth in die Patrocinienkartei der Landeskirche eingetragen und der Kirche am Sonnabend (20.09., 14 Uhr) in einem Festgottesdienst verliehen. Davon zeugt auch ein Namensschild an der Kirche, das nach dem Gottesdienst von Pfarrer Schultze und Superintendent Bálint enthüllt wird (Fotos von diesem Geschehen möglich). Im Anschluss an den Festgottesdienst geht die Festgemeinde samt allen Gästen in das „backs“, das alte Backhaus, das als Dorfgemeinschaftshaus genutzt wird und feiert bei Kaffee und Kuchen die Erfüllung ihres sehnlichen Wunsches. Die Kollekte des Gottesdienstes wird für das nächste Projekt gesammelt: ein neues und im Entwurf schon gestaltetes Fenster mit dem Motiv der Heiligen Elisabeth.
Wie Sie sicher wissen, ist der Jakobsweg der bekannteste Pilgerweg Europas. Die Pilger brauchen sieben Wochen, um ans Ziel zu kommen. Manche Pilger nutzen die Möglichkeit, diesen Weg in Etappen zu gehen. Vielleicht erst die letzte Etappe. Interessant finde ich folgende Aussage:
„Auf die Frage, wo der Jakobsweg beginne, erhält man in Spanien die Antwort: „El camino comienza en su casa“ (Der Weg beginnt in Ihrem Haus).“
Mit unserer Aktion um den Bibel- Roman „Die Geschichte“ bleiben wir zwar zu Hause. Aber wir machen uns auf eine Pilgerreise durch die Bibel. Für mich war die erste Etappe eine Herausforderung und eine Bereicherung. Vor allem haben mich die vielen Fragen herausgefordert, denen ich mich ganz neu im Gespräch stellen musste. Der Gott, den wir Christen „Vater“ nennen dürfen, kommt uns in den Geschichten im ersten Teil der Bibel oft so fremd vor.
Einerseits…
• …schenkt ER uns das Leben und diese wunderbare Welt.
• …verspricht ER, die zu segnen und zu führen, die IHM vertrauen.
• …gibt ER uns mit den zehn Geboten gute Regeln für das Leben.
Andererseits…
• …kann ER so zornig auf einzelne Menschen und Völker sein, dass sich sein Zorn in der Sintflut oder durch Katastrophen und Kriege entlädt.
Trotzdem wurde die Bibel für Millionen von Menschen zur Quelle von Trost, Hoffnung, Liebe, Versöhnung. Sie gibt bis heute Kraft, Schweres zu tragen und neu anzufangen.
Weil ich die Bibel so kenne, lade ich ganz herzlich ein, zur zweiten Etappe unserer Pilgerreise durch die Bibel.
Diese Etappe trägt den Titel: „Es ist nicht egal, wie wir leben.“
Mit Kapitel 10 in „Die Geschichte“ geht es los. Am Mittwoch nach den Gottesdiensten ist findet im Pfarrhaus Oldisleben dann der Gesprächskreis statt.
Ich freue mich auf die neue Etappe, auf die Fragen, die auch ich haben werde und auf eine gute Gemeinschaft auf dem Weg durch die Bibel.
Oldisleben im September 2014
Pfarrer Reinhard Süpke
Vom 8. bis 11. September dieses Jahres waren die Mitarbeiter im Verkündigungsdienst unseres Kirchenkreises zum Klausurkonvent in Greifswald. Es war übrigens der erste Klausurkonvent mit Superintendent Kristóf Bálint.
Los ging es am Montag 15:00 Uhr im Seminarraum des IEEG – des Institutes zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeaufbau, das dieses Jahr zehn Jahre alt geworden ist.
Das erste spannende Thema wurde von Pfarrer Martin Alex behandelt: „Kirche in peripher ländlichen Räumen“. Pfr. Alex schreibt darüber eine Doktorarbeit. Einerseits war der Vortrag mit vielen Zahlen, Statistiken und Karten gespickt. Andererseits mit Humor. Und dann wieder mit Hoffnung.
Die Zahlen, Statistiken und Karten zeigten uns erste einmal, was „periphere ländliche Räume“ überhaupt sind – und wie peripher ländlich unser Kirchenkreis (auch mit seine Städten) ist… Nicht, dass wir das nicht schon geahnt, gefühlt und irgendwie schon immer gewusst hatten. Aber das hat es uns noch mal deutlich werden lassen: Wir stehen vor großen Herausforderungen. Pfr. Alex hat auch gut recherchiert, was unseren Kirchenkreis angeht. Mit Humor hat er dann auch klar gemacht, was eine totale periphere Situation ist. Wer das wissen will, der soll mal im Internet „Schrankenwärter Laumann“ ansehen unter: http://youtu.be/jnB_w1CGWso
Diese nüchterne Analyse war aber irgendwie nicht deprimierend. Wir erkannten uns und unsere Situation wieder und wussten: Dem müssen wir uns stellen, dem wollen wir uns auch stellen.
Aber es wurden von Martin Alex auch Beispiele gezeigt, in denen ein neuer Aufbrauch gelungen war. Mitten in der „Pampa“ könnte man sagen. Der Hinweis aus unserer Gruppe, dass es da bestimmt noch mehr gibt, war nicht nur berechtigt, sondern hat diese Hoffnung noch gemehrt.
Gegen 18:00 Uhr waren wir in unserer Unterkunft angekommen, dem VCH Hotel Greifswald. Weil wir bei den Pfarrern einen neuen Kollegen begrüßen konnten, Pfarrer Thomas Reim, der seinen Dienstsitz z.Zt. in Ebeleben hat, war es wichtig, uns noch einmal vorzustellen. Diese Vorstellungsrunde hatte es aber in sich: Wir sollten uns möglichst mit unserem Dialekt vorstellen, der in unserer Heimat gesprochen wurde. Weil da von Saarländer über Pfälzer bis hin zu Dieringisch und halbschwäbisch (oder war das nur viertelschwäbisch?) – ach und ungarisch nicht zu vergessen – vieles dabei war, wurde das eine fröhliche Runde. (Ich zitiere nur: „In Mach-de-burch is achte durch!“)
Am Dienstag haben wir gespielt. (Dafür fahren die so weit weg?) Es war ein ernstes Spiel, trotz mancher Lacher. Es heißt Consense und verdeutlicht: Was erwarten engagierte Gemeindeglieder in neun Orten, die ehemals zwei Pfarrämter waren aber jetzt zusammengelegt wurden, von ihrem Pfarrer? Wie viel Stunden werden das sein? Und der Pfarrer muss dann deutlich machen, wie viel kann er leisten, wo muss welche Gemeinde an seinem Pfarrer / seiner Pfarrerin sparen?
Dieses „Planspiel“ kann in Kirchengemeinderäten hilfreich sein, allerdings braucht man dazu Zeit, am besten ein ganzes Wochenende in Klausur und unter Anleitung einer neutralen Person, die kein Gemeindeglied vor Ort ist.
Am Nachmittag war der praktische Theologe Prof. Herbst zu Gast und referierte über das Thema: „Geistlich leiten.“ Er hat sich sehr gut über unseren Kirchenkreis informiert und wusste, wo wer von uns seinen Dienst tat. (Auf seiner ersten Powerpoint – Folie erschien sogar das Bild eines Pfarrhauses, das uns irgendwie bekannt vorkam…) Prof. Herbst hielt seinen Vortrag so gut, dass wir uns ständig einbezogen fühlten. Es war wie ein Dialog. Sein Thema war auch sehr spannend für uns Pfarrerinnen und Pfarrer: Wie hat sich der Beruf des Pfarrers in den letzten zwei Jahrhunderten bis heute verändert, was bedeutet das für uns? (Die Kantoren waren unter Leitung von Frau Schildmann in dieser Zeit zu einer Orgelexkursion in Greifswald unterwegs.) Nur mal zwei Spitzensätze aus seinem Referat: „Der Pfarrer ernährt die Gemeinde und die Gemeinde verzehrt den Pfarrer.“ Und dennoch: „Es ist ein schöner Beruf!“ (Trotz allen Schwierigkeiten, Herausforderungen und Probleme)
Abends hatten wir eine interessante und schöne Führung durch Greifswald. (Wen es interessiert: Selber hinfahren und mitmachen.)
Der Mittwochvormittag war geprägt vom Thema: „Region und schrumpfende Kirche“, das uns Pfr. Georg Warnecke hielt, ein Mann der Praxis: Er war einige Jahre Pfarrer der EKM und hat bei unserem jetzigen Propst Stawenow sein Vikariat gemacht. Die Gesprächsgruppen an diesem Vormittag waren sehr intensiv.
Eines der größten Hoffnungszeichen war dann die Exkursion zur Jugendkirche in Stralsund (im Hintergrund des Gruppenfotos). Eine Multifunktionskirche aus den 90-er Jahren dieses Jahrhunderts mitten im Plattenbaugebiet „Grühufe“. Ein Gemeindepädagoge und seine Frau erzählten von ihrer spannenden Arbeit unter Jugendlichen aus dem „Ghetto“, wie sie es selber nennen, von Taufen nichtchristlich sozialisierter junger Menschen, von der Diakonie, die einen kostenlosen Kleidermarkt dort hat, vom „Aufwärts – Cafe“. Eine spannende Arbeit, die nicht problemfrei ist. Aber es hat uns alle berührt, mit wie viel Glauben und Engagement die Mitarbeiter sich einbringen. Wir waren zum Kaffee kostenlos eingeladen. Aber irgendjemand von uns ließ dann ein Glas rumgehen, in dem 155,00 Euro gesammelt wurden. Superintendent Bálint hat dann auf Kosten des Kirchenkreises auf über 200,00 Euro aufgestockt.
Am Donnerstagvormittag gab es noch die üblichen (und wichtigen) Dienstbesprechungspunkte, z.B. Fragen wie der Klausurkonvent, die Themen, die Unterbringung und das Essen ankamen und dann ging es auch schon wieder nach Hause.
Ein Fazit, das ich noch gerne ziehe: Trotz aller Unterschiedlichkeiten in unseren Ansichten, Charakteren, Begabungen und Schwerpunkten: Es ist eine Freude, zu diesem Konvent zu gehören.
Pfarrer Reinhard Süpke im September 2014
im Regionalpfarramt Greußen-Großenehrich und in Schernberg
Vom 03.-05. Oktober kommt der Göppinger Gospelchor Joyful Voices unter der Leitung des gebürtigen Albershäuser Gerald Buss (Kirchenmusikdirektor) in die Region.
Am 03. Oktober gibt der 40köpfige Chor samt Band um 18:00 Uhr sein erstes Konzert in Schernberg, um die dort geplante Orgelsanierung durch das Benefizikonzert zu unterstützen. Im Anschluss daran feiern die Chor- und Bandmitglieder gemeinsam mit den Bliederstedtern ihr Wiedersehen. Es besteht eine jahrelange Beziehung zwischen Bliederstedt und dem Gospelchor. Wie aber kommt das?
Vor genau 25 Jahren entstand eine kirchliche Partnerschaft zwischen Bliederstedt und Albershausen. Hauptsächlich Familie Buß aus Albershausen verliebte sich in dieses kleine Örtchen und es entstanden sehr schnell intensive Freundschaften. Bis dahin, dass Fritz und Hermine Buß ein kleines Anwesen in Bliederstedt erwarben und regelmäßig nach Bliederstedt fuhren. Auch andere Familien aus Albershausen reisten mit regem Interesse immer wieder in diesen kleinen idyllischen Ort und pflegten ihre Freundschaften. Als Sohn Gerald Buß als Kirchenmusiker beruflich nach Göppingen (der eigentlichen Partnergemeinde von Sondershausen) kam und dort den Gospelchor Joyful Voices gründete, ergab sich auch die Verbindung der Chormitglieder mit Bliederstedt. Familie Buß öffnete regelmäßig ihr Haus und Hof für gemeinsame Feste und Zusammenkünfte. Gastfamilien fanden sich, die die Chormitglieder aufnahmen, wenn Konzerte in Sondershausen und Westerengel anstanden.
Die sonntäglichen Abschlussgottesdienste, die alle zwei Jahre schließlich in der kleinen Bliederstedter St. Anna-Kirche stattfanden, waren für Pfarrer Zwinkmann, seit 6 Jahren nun für Pfarrerin Fauß und die gesamte Kirchgemeinde die Krönung der Gemeinsamkeit: Ein Gospelgottesdienst mit den SängerInnen, die sich aufgrund der sehr kleinen Dorfkirche auf der ersten und zweiten Empore aufteilen mussten. Das Schlagzeug wurde unter die Empore aufgestellt und das Keyboard samt Chorleiter stand vor der Kanzel. Die Kirche bebte und das Gemeinschaftsgefühl unter Gottes Dach war enorm.
Am 4.Oktober - also in zwei Wochen tritt der Gospelchor samt Band um 18:00 Uhr in Clingen auf.
Ursprünglich war das Konzert in der Stadtkirche Greußen geplant. Aufgrund der andauernden Sanierungsarbeiten im Altarraum muss der Chor jedoch nach Clingen (St. Gumberti Kirche) ausweichen. Alle Interessierte sind herzlich zu diesem Konzert eingeladen, bei dem der Chor auch die Sanierung der Bliederstedter Orgel im Blick haben möchte. Im Anschluss an dieses Konzert findet im Otterstedter Saal „Sonnenblick“ ein Festakt anlässlich der 25 Jahre Partnerschaft zwischen Albershausen und Bliederstedt statt.
Am Erntedanksonntag schließlich, dem 5. Oktober, 10 Uhr wird gemeinsam mit den Gemeinden des Regionalpfarramts Greußen-Großenehrich im Zelt an der Ölmühle ein Gospelgottesdienst zu Erntedank gefeiert. Im Anschluss daran gibt es noch einmal ein gemütliches Beisammensein, bis dann alle wieder nach Hause reisen und es heißt: Gott befohlen, bis wir uns wiedersehn!
Herzliche Einladung ergeht an alle Interessierte, dabei zu sein und diese Gemeinschaft mitzuerleben.
Die Kirchengemeinde Clingen durfte am 30. August, dem Tag der Schuleinführung Anteil nehmen an der Taufe von vier Kindern aus Greußen.
Da in der Stadtkirche Greußens derzeit eine große Baumaßnahme stattfindet, mussten die Greußener Familien von Albert und Paula, Luis und Oskar in die Gumberti Kirche des benachbarten Clingen ausweichen. Viele andere Kinder haben sie mitgebracht – darunter auch zwei weitere Geschwister, die zu ihrer Schuleinführung Gottes Segen erhielten.
Pfarrerin Esther M. Fauß gestaltete den Kinder- und Familiengottesdienst zur Taufe gemeinsam mit Gerrit, der Kirchenpuppe, der sich auf seinem Koffer sitzend in der Kirche auf die vielen Kinder freute. Gespannt öffneten die Kinder den großen Reisekoffer von Gerrit. Hüte befanden sich darin.
Pfarrerin Fauß bat die Kinder und auch Erwachsene, die Kappe, Mütze, den Helm, den Hut einmal aufzusetzen. Das fühlte sich ganz schön behütet an. „So ist das mit dem Segen“, sagte Pfarrerin Fauß und sprach den Kinder und Erwachsen zu: „Der Herr behüte dich auf allen deinen Wegen.“
Im voll besetzten Gottesdienst wurde gelacht und geklatscht, über Gott und seine Nähe nachgedacht, gesungen und gebetet – und all das unter Gottes reichem Segen. Die Kinder tanzten mit Pfarrerin Fauß im Kreis zum Lied „Wir sind eingeladen zum Leben, unser Gastgeber ist Gott.“ Und viele kirchendistanzierte Erwachsene durften in diesem Taufgottesdienst erfahren, dass Gott mit einem Jeden von uns „etwas am Hut“ haben will.