Newsletter 64

34/2015

Rede - Demo gegen Rechts

Auf der Demonstration von „Bündnis gegen Rechts im Kyffhäuserkreis“ und Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen protestierten viele Menschen aus Sondershausen und Umgebung gegen die NPD-Kundgebung am Busbahnhof. Dabei wollte Pastorin Steffi Wiegleb, 1. Stellvertreterin des Superintendenten Kristóf Bálint, der terminlich anders gebunden war, eine Rede halten, die ob des langanhaltenden Regens nicht gehalten werden konnte. Wir veröffentlichen hier den Redebeitrag von Pastorin Wiegleb:

Liebe Mitstreiter unserer Region,
es ist unschwer zu erkennen, dass wir in der Adventszeit angekommen sind. Überall leuchten Kerzen und erhellen die Dunkelheit. Es ist gemütlich und friedlich anzusehen. Dennoch geschehen unter diesen Lichtern Dinge, die uns den Schrecken der Zeit vor Augen führen. Da gibt es Pläne, um mit Gewalt Länder zu befrieden, damit man dort in Frieden leben kann. Da sind Parolen zu hören, die Menschen vertreiben sollen.
Da sind aber auch Sätze, die Mut machen wollen, ganz anders klingen, auf den Menschen in seiner Not blicken und das anerkennen. Da sind Menschen, die versuchen zu helfen und auf den anderen zugehen, Türen und Herzen öffnen und dem anderen Sicherheit gewähren.
Wir sind in der Adventszeit, die eine Familienzeit ist und doch für viele keine ist, denn die Familien sind weit verstreut. Da läuft zurzeit ein Werbespott eines Discounters, der einen einsamen Mann zeigt, der seine Lieben um sich haben will. Er versendet seine Todesnachricht – und plötzlich kommen seine Lieben. – Auf den ersten Blick eine klare Botschaft. Auf den zweiten Blick erkennt man darin auch: Er hat gehandelt, bevor es zu spät war!
Handeln, bevor es zu spät ist, ist eine beliebte Parole. Wir sind heute hier, und bringen den Mut auf, etwas gegen Verachtung und Hetze zu tun. Wir lassen Lichter leuchten in der Hoffnung, dass vielen ein Licht aufgeht. Es müssten viel mehr sein, denn der Grund dieser Treffen ist ernst und betrifft jeden. Nicht erst zu handeln, bevor es zu spät ist und der Hass und die Verachtung sich verbreitet. In Momenten, wo Unterkünfte brennen, unter Wasser gesetzt oder belagert werden, ist es zu spät. Aber es ist nie zu spät etwas dagegen zu tun. Es ist nie zu spät den anderen zu akzeptieren, gegen eingeredete und tatsächliche Ängste und Befürchtungen anzugehen.
Es ist allzu leicht, die glatten und einfachen Parolen der selbsterklärten „echten Deutschen“ nachzuplappern, ohne selbst darüber nachzudenken. Wenn alle vertrieben sind, die nicht so sind, wie ich oder ich sie haben will, dann ist man allein!
Es ist feige, diese Parolen einfach zu brüllen. Es ist feige, diese Parolen einfach zu ignorieren. Deshalb sind wir hier, um zu zeigen, dass es unter uns hier in der Region viele Mutige gibt, die den anderen als Hilfesuchenden sehen und ihn in seiner Not anerkennen.
Wir brauchen Menschen mit dem Mut:
   • Augen, Ohren und Herzen zu öffnen - für die Bedrängten, Benachteiligten und Bedrohten unserer Zeit.
   • den Mund aufzumachen, gegen allzu einfache und platte Scheinlösungen, alte Hassparolen und neue Feindbilder.

Diese mutigen Menschen erleben wir hier. Die erleben wir gerade auch im Alltag, in den Familien, in Schulen und Kindergärten, auf Arbeit, in den Kirchen, auf der Straße und sogar in mancher Kneipe beim Bier.

Mut heißt nicht, dass man keine Angst hat! Mut ist, mit und gegen die Angst zu reden, dagegen zu leben und zu handeln.

Als Pastorin in dieser Region, sage ich es gerne mit Worten eines jungen Mädchens, die viel Angst erfahren hat. Corrie ten Boom schrieb. „Mut ist Angst, die gebetet hat.“

Es ist an uns, mutig gegen die Verachtung aufzustehen.

 

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Adventskonzert der Chöre in Körners Oberkirche

Am Vorabend des Zweiten Advent lud die Kirchengemeinde Körner wieder zu einem Adventskonzert der Chöre ein.

In diesem Jahr musizierten ab 16.00 Uhr der Gemischte Chor (Leitung: Frau Daniela Stechbart), der Kirchenchor Körner und der Posaunenchor Körner (beide geleitet durch Kantor Rüdiger Löwer).

Zusätzlich erfreuten die Geschwister Eva und Friedrich Guthaus die Konzertbesucher mit weihnachtlichen Klavierstücken. Allen Gästen hat das Konzert sehr gut gefallen, was sie durch einen herzlichen Schluss-Applaus zum Ausdruck brachten.

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Adventsandacht im Heimatmuseum gut besucht

Zu Beginn des diesjährigen Weihnachtsmarktes im Technik- und Heimatmuseum in Großmehlra hatte die örtliche Kirchengemeinde wieder zu einer halbstündigen Adventsandacht eingeladen. Interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatte sich dann am 1. Advent um 13.30 Uhr im Erdgeschoss des Museums versammelt und lauschten den Advents- und Weihnachtsliedern, die der Kirchenchor Menteroda-Holzthaleben unter der Leitung von Kantor Rüdiger Löwer zu Gehör brachte.
Zwischen den Texten und Gebeten sangen die Versammelten das alte schöne Adventslied “Macht hoch die Tür”.
In seiner Andacht erläuterte Pfarrer Michael Schultze die Bedeutung der Abkürzung „X-mas“ für das englische Wort für das „Christfest“ („Christmas“) , das man immer häufiger auch auf hiesigen Weihnachtskarten und Geschenkpapier finden kann. Dabei wurde das „X“ mit dem Anfangsbuchstaben des griechischen Wortes für „Christus“ in Zusammenhang gebracht und auch als Hinweis auf das Kreuz gedeutet.

Abschließend wünschte der Pfarrer allen eine gesegnete Adventszeit und ein frohes „X-mas“ in dem erläuterten Sinn. Erstmalig leuchtete an diesem Abend weithin der oberste Bereich des Kirchturms der Großmehlerschen Kirche.
Allen Mitwirkenden für einen schönen Start in die diesjährige Adventszeit sei herzlich gedankt.

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Was wäre Weihnachten ….

ohne Musik? Ohne Lieder bei besinnlichem Kerzenschein? Für die meisten von uns wäre das kein Weihnachten. Man kann sich sicherlich mit fehlendem Schnee arrangieren, aber ein Weihnachtsfest ohne Musik ist für viele einfach unvorstellbar.
Genau so dachten auch die 46 Teilnehmer, 27 davon aus dem Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen, des Gospelworkshops, welcher am Wochenende des ersten Advents im Kloster Volkenroda stattfand. Um die Adventszeit traditionell mit weihnachtlichen Klängen einzuläuten, übten die fünf Männer und 41 Frauen von Freitagabend bis Samstagabend unter der Leitung von Christian König fleißig neue Weihnachtslieder. Der Erfolg konnte sich sehen lassen:

 Neben der klanglich gelungenen Unterstützung des Gottesdienstes in Volkenroda

war das sich anschließende Abschlusskonzert in der Petrikirche in Mühlhausen mit ca. 200 Zuhörern gut besucht. Dem Applaus des Publikums zufolge scheinen die Teilnehmer aus Hessen, Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg ihre frisch einstudierten Lieder gekonnt vorgetragen zu haben.
Einen herzlichen Dank an dieser Stelle dem Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen für die finanzielle Unterstützung.
Der Chor GospelThur, welcher zahlenmäßig die meisten Teilnehmer stellte, wird sicherlich das eine oder andere Lied aus dem Workshop in sein Repertoire übernehmen. Wer möchte, kann daher den weihnachtlichen Klängen am Samstag um 14.00 Uhr im Thüringenpark erneut lauschen.
Weitere Bilder unter Bildergalerie

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Spendenübergabe zum Fachtag gegen häusliche Gewalt


Die beachtliche Spendensumme von 1000,00 Euro konnte am 25. 11. 2015 an die Leiterin des Frauenhauses in Sondershausen, Frau Jutta Jährling, übergeben werden. Der Rahmen der Spendenübergabe bildete ein Fachtag in der Cruciskirche zum Thema „Rechte von Opfern häuslicher Gewalt“.
800 Euro Spenden kamen von der Aktion „Einmal essen macht zweimal satt“, die die Diakonie im Kyffhäuserkreis veranstaltet hat und über die die Landrätin, Frau Hochwind, die Schirmherrschaft übernommen hatte.
200 Euro kamen von den Erlösen des Kinder- und Teeniesachenbasars der Trinitatisgemeinde Sondershausen.
Im Frauenhaus suchen immer wieder Frauen, auch mit Kindern, Schutz vor Übergriffen und Gewalt ihrer Partner. Für die Kinder, die oft mit aus dem häuslichen Umfeld fliehen müssen, werden Spielsachen angeschafft, sodass der Aufenthalt im Frauenhaus etwas erleichtert wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Göpfert, Wilhelmstift, Kirchenkreisdiakoniestelle

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