versendet am 22.12.2015
Unsere Themen:
Ein Großteil der Menschen hierzulande, ob Sie nun Christen sind oder nicht, feiert Weihnachten. Das Fest wurde immer wieder zum „Fest der Familie“ oder „Fest der Liebe“ erklärt, was gewiss nicht falsch ist, jedoch in den dreißiger- bis neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts in dem Bemühen geschah, ihm seinen christlichen Kern zu nehmen. Doch Weihnachten ist und bleibt was es war und ist: Geburtstag Jesu.
Christlicher Glaube führt sich jedes Jahr vor Augen, dass sich G'TT nicht zu fein ist, sich seiner Größe selbst zu entäußern und Mensch zu werden (Philipper 2). Klein und unscheinbar. Die dazu bis heute gesungenen Lieder, in Ihrer Mehrzahl in Zeiten bitterer Armut und großer persönlicher Entbehrung und Anfechtung geschrieben, haben etwas Nachdenkliches und zugleich hoffnungsvolles. Sie gleichen darin so gar nicht der Musik, die allenthalben die Weihnachtsmärkte beherrscht, die eigentlich Adventmärkte sind, denn wir warten ja erst auf die Ankunft dessen, der unser Leben erhellen will.
Das Bild der Frau, die zwar in keiner Höhle bzw. in einem Stall sitzt, führt uns in Echtzeit vor Augen, was Weihnachten in seiner ganzen Klarheit heißt: G'TT kommt in die größte Not der Menschen.
Wir haben uns, angesichts des Wohlstandes, den sich die meisten erarbeitet haben, daran gewöhnt, die Weihnachtslieder und die Weihnachtsgeschichte zu „überzuckern“. Die Lieder aus Amerika lassen kaum noch erahnen, was Maria und Joseph auf ihrer Flucht vor den Häschern des Herodes an Entbehrungen auf sich nahmen.
Freilich, sie kamen nicht übers Mittelmeer, doch auch sie flüchteten vor dem sicheren Tod, der noch genügend andere Kinder ereilte (Matthäus 2,16-18). Plötzlich und wie seit Jahrzehnten nicht mehr, werden wir in die Weihnachtsgeschichte „verstrickt“, weil viele Menschen, Maria und Joseph gleich, zu uns vor Krieg, Hunger, Entbehrung und Tod fliehen. Wir selbst sind nun Teil des Geschehens und nicht mehr Betrachter einer zu Herzen gehenden Geschichte, in der wir den Wirt der Hartherzigkeit zeihen und froh sind, dass die Hirten Mitmenschlichkeit zeigen. Wir sind plötzlich selbst vor die Wahl gestellt, Hirt oder Wirt zu sein.
Natürlich löst das Ängste aus und gewiss ist das Menschenrecht auf Asyl nicht auf jeden anwendbar, der zu uns kommt. Doch wer kann es Menschen verdenken, dass sie bessere Lebensbedingungen für sich suchen als sie ihrerorts existieren. Wir Ostdeutschen waren alle schon Wirtschaftsflüchtlinge, es ist noch keine drei Jahrzehnte her. Und wir alle tragen aktuell u.a. durch unsere Art des Konsums, unseres Verhaltens und unseres Wirtschaftsgebarens dazu bei, dass es durch Dürre oder Krieg zunehmend unwirtliche Gegenden gibt, die Menschen zur Flucht (zu uns) treiben.
Es wird in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren darauf ankommen, dass wir uns auf die Frage dieser Heiligen Nacht besinnen: sind wir Hirt oder Wirt? In diesen Tagen können wir uns nicht von Ferne zurücklehnen und als Zuschauer gelten. Wir sind hineingenommen in das Geschehen von Bethlehem. Hier bei uns.
Deshalb wird es darauf ankommen, dass wir dieses Fest wieder als das begehen, was es ist: Geburtstag Jesu. Wenn wir offen sind und ihn bei uns einlassen, dann wird das Fest der Geburt Jesu gewisslich auch Fest der Liebe und der Familie. Es wird befreit vom selbstversuchten Frieden, der sehr oft brüchig ist, wie wir wissen, und wird beschenkt vom Frieden dessen, der ewigen Frieden bringen will.
Nichts machen, sondern offen sein: für einander, für In- und Ausländer, für uns selbst. Stellen wir uns unseren Fragen und Ängsten und halten Sie dem Kind hin, das uns anrühren will. Wenn uns das gelingt, werden wir auch Wege finden für die uns gestellten Aufgaben dieser Zeit, so wie Menschen im Vertrauen auf G'TT schon seit Jahrhunderten Wege finden, die Ihnen eröffnet werden.
Kommen Sie zum Stall von Bethlehem und begegnen Sie dem Kind, das Sie ansprechen und anrühren will. Öffnen sie sich und es wird in Ihrem Herz Wohnung nehmen und mit Frieden erfüllen.
Ein gesegnetes Weihnachtfest und eine gesegnete Weihnachtszeit wünsche ich Ihnen,
Superintendent Kristóf Bálint
Die Weihnachtsgottesdienste im Kirchenkreis finden Sie unter www.suptur-bad-frankenhausen.de
Nach nur knapp sechs Monaten Vakatur, kann die Pfarrstelle Allstedt/Wolferstedt wieder besetzt werden. Nach dem Weggang von Pfarrerin Anna Böck am 14. Oktober diesen Jahres war die Pfarrstelle vakant und wurde/wird von Pfarrer Thomas Reim betreut.
Mit dem Bestehen des zweiten Examens und aller weiteren notwendigen Formalia, wurde nun kirchenamtlich festgestellt, dass Pfarrer Martin Weber am 01.04.2016 seinen Dienst in dieser Pfarrstelle aufnimmt.
Pfarrer Martin Weber ist verheiratet mit Frau Claudia Weber und beide haben zwei Töchter. Sein Vikariat absolvierte Pfarrer Weber in Jena Ost/ Gembdental.
Pfarrer Martin Weber wird von der Landeskirche auf die Pfarrstelle Allstedt/Wolferstedt entsandt. Dafür haben die Gemeindekirchenräte der Kirchengemeinde Allstedt und des Kirchengemeindeverbandes Wolferstedt auf ihr Ausschreibungsrecht verzichtet, dass im Vorfeld der Entsendung von Frau Böck auch zu keinen nennenswerten Bewerbungen geführt hatte.
Nachdem Superintendent Bálint die Kirchenältesten ermutig hatte, diesen Weg zu gehen und erst bei Nichtentsendung durch die Landeskirche eine Ausschreibung zu wagen, wird der Mut der Kirchenältesten mit der Entsendung des Pfarrers belohnt.
Juristisch gesehen wird Pfarrer Weber für drei Jahre entsandt. Danach werden Pfarrer Weber und die Kirchengemeinden gefragt, ob sie sich eine Weiterarbeit miteinander vorstellen können. Im Falle einer Bejahung dieser Frage durch beiden Seiten, wird der Pfarrer von der Gemeinde gewählt und verbleibt unbefristet. Diese Nichtbefristung ist jedoch relativ, da in der Regel eine Verweildauer von zehn Jahren plus/minus angestrebt wird, um immer wieder neue Impulse im Gemeindeleben zu setzen.
Dies ist jedoch derzeit nicht von Interesse, so Superintendent Kristóf Bálint, „gilt es doch nun, die vor uns liegende Zeit gut zu gestalten, dem Pfarrer mit seiner Familie eine Heimat zu bereiten und ihn willkommen zu heißen. Ich bin sehr froh, dass die Kirchenältesten soviel Mut und Weitsicht bewiesen und einer Entsendung zugestimmt haben, auch wenn es damit nicht automatisch gute Erfahrungen geben muss. Hier kommt jedoch jemand, der voller Tatendrang und gescheit ist, eine klare Linie erkennen lässt und dennoch in der Lage ist, erst einmal zuzuhören und auf die Worte und den Rat der Kirchenältesten und der Gemeinde zu achten. Mir scheint, dass Pfarrer Weber sehr gut hierher passt und ziemlich schnell Fuß fassen wird. Mögen die Christen dieser Region diese Chance beim Schopfe packen und Ihrem neuen Pfarrer mit offenen Armen entgegen gehen.“
Im Januar stellt sich Pfarrer Weber den Gemeindekirchenräten vor und Anfang April wird die Einführung stattfinden. Dazu wird im Januar in den Gemeindekirchenräten beraten und die Öffentlichkeit rechtzeitig in Kenntnis gesetzt. Möge G'TT die Gemeinden und die Pfarrfamilie segnen.
Foto: Antonia Haferung
Am 24.12. findet um 15.30 Uhr die Christvesper für Familien statt; in dieser führen die Christenlehrekinder aus Sondershausen ein Weihnachtsmusical auf.
Jana Schmidt, Pfarrerin Cornelia Bickelhaupt und Kreiskantor Andreas Fauß hatten seit den Herbstferien wöchentlich mit den Kindern ihre Sprechrollen und die Lieder eingeübt.
Nun freut man sich auf die Aufführung – und viele Zuhörer!
In den letzten Wochen waren viele kleine und große Kunsthandwerker fleißig dabei, Weihnachtskrippen zu bauen. Auch die Christenlehre- und Pfadfinderkinder sowie die Konfirmanden haben mit gewerkelt und dekoriert. Jetzt stehen vom Marktplatz bis zu „Hugo Sterz“ 11 Weihnachtskrippen und bringen Licht in die Schaufenster am Flachsmarkt. Aber auch an anderer Stelle im Stadtgebiet kann man Weihnachtskrippen entdecken. Sogar bis in die Hauptstraße nach Holzsußra hat es eine Krippe geschafft. Die Idee für diese ökumenische Aktion „Weihnachtskrippen erhellen Schlotheim“ entstand vor 3 Jahren bei einer Adventsfeier in der katholischen Kirche. Ein herzlicher Dank sei an dieser Stelle den Besitzern der Häuser gesagt, die Ihre Fenster zur Verfügung stellen.
Pfarrer Frank Freudenberg, Schlotheim
Die Peter- und Paul-Kirche zu Holzthaleben war gut gefüllt, als am Nachmittag des 3. Advent nach alter Tradition die früheren Pfarrbereiche Holzthaleben und Menteroda zu ihrem gemeinsamen Weihnachtskonzert einluden.
Unter der Leitung von Kantor Rüdiger Löwer
sangen der Kirchenchor Holzthaleben-Menteroda und
die Solistin Kerstin Grimm.
Außerdem spielte der Posaunenchor Schlotheim weihnachtliche Weisen. Hörenswert waren auch die Choralbearbeitungen zum Adventslied „Nun kommt der Heiden Heiland“, mit denen Kantor Löwer das Konzert an der Orgel eröffnete. Die gastgebende Kirchengemeinde lud im Anschluss an das Konzert zu reichlich gespendetem Kuchen und heißen Getränken ein. Alle Gekommenen waren dankbar für diesen gelungenen Nachmittag in der festlich geschmückten Holzthalebener Kirche.